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Domaine Flo Busch


Domaine Flo Busch

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Neues Weingut: Domaine Flo Busch (Languedoc)
Wenn es um den Namen Busch geht, dann erwartete man bisher Neuigkeiten aus Pünderich von der Mosel. Doch diesmal kommen sie aus Montpeyroux im französischen Département Hérault. Dort hat Florian Busch zusammen mit seiner Lebensgefährtin Paola Ponsich seit 2018 ein Gut aufgebaut, in dem sowohl Weine entstehen wie auch Fleurs de Garrigue, Heil- und Aromapflanzen, Öle und Hydrolate. 
Von Pünderich ins Languedoc
Die einen oder anderen kennen Florian Busch sicher noch aus der Zeit im Weingut seiner Eltern Rita und Clemens in Pünderich. Dort hat er eine Zeitlang mit gearbeitet, und zwar sowohl während seines Geisenheim-Studiums von 2004 bis 2008 als auch danach. Weil sein Bruder Johannes damals auch schon aktiv eingebunden war, nahm sich Florian die Zeit, um nach Frankreich zu gehen, sich umzuschauen und vor allem die Sprache besser zu lernen. Der erste Anlaufpunkt war das Weingut seines Freundes Raymond de Villeneuve, das Château de Roquefort in der Provence. Danach ging es ins Languedoc, wo er die Familie Fadat kennenlernte, die seit dem 19. Jahrhundert die Domaine d’Auphilac in Montpeyroux betreibt. Dort heuerte er an, wurde erst „Mädchen für alles“, dann Kellermeister und – apropos Mädchen – lernte er 2017 Paola kennen. Schnell wurde den beiden klar, dass sie ihre Zukunft gemeinsam gestalten wollten. 
Aufbau eines neuen Weinguts
Als sie 2018 die Chance bekamen, ein traumhaft schönes Grundstück von sieben Hektar inklusive Wald, Feldern, einem Weinberg und einem renovierungsbedürftigen Haus zu übernehmen, zögerten sie nicht lange. Paola beendete ihr Studium der Heil- und Aromapflanzen, sie begannen, 2018 die ersten Setzlinge für Paolas Geschäftszweig zu pflanzen und die ersten Trauben auf einem Drittel Hektar zu lesen. 2019 kam ein Hektar dazu und 2020 noch ein wenig mehr, sodass die Weinberge nun 4,5 Hektar umfassen. Die Erträge waren größer, als sie in ihrem kleinen Keller verarbeiten konnten. Doch in einem Jahr wie 2021, in dem der Frost ihnen im April rund 50 % Grenache genommen hat, ist es gar nicht so schlecht, ein wenig Überhang zu haben. 
Das Terroir in Montpeyroux unweit der Terrasses du Larzac
Die Böden von Montpeyroux sind vor allem von Kalkstein geprägt. Je nach Lage der Weinberge – es gibt aktuell drei – vermischen sich Kalk bzw. Kalkmergel mit anderem Gestein und mit Sedimenten. Der Carignan steht in einer Senke von 90 Metern über Normal Null. In dieser Senke findet man neben dem Kalkmergel auch Sandstein, Flusskiesel, viele Austernfossilien und eine sandige Auflage.
Syrah und Rolle stehen in einem ganz besonderen Weinberg unweit desjenigen mit Carignan, und zwar etwas höher am Hang. Florian und Paola konnten den Weinberg übernehmen, weil er den Nachbarn unwirtschaftlich erschien. Auf dem Weinberg stehen Syrahreben, die einst auf uralte Vermentino-Stöcke gepflanzt wurden. Bei vielen dieser Stöcke hat sich der Syrah nicht durchgesetzt, und der Vermentino hat wieder die Oberhand gewonnen, bei anderen gibt es Syrah und Vermentino am selben Stock. Der Grenache-Weinberg umfasst rund 3,5 Hektar mit rund der Hälfte Grenache Rouge und Grenache Blanc. Er steht im Kalksteinschotter mit vielen großen Kieseln, die einen beeindruckend hohen Anteil an Quarz besitzen. 
Die aktuellen Weine
Die aktuelle Kollektion startet mit dem lebendigen und frischen Rosé Cuisse de Nymphe 2020. Die Cuvée aus 70 % Grenache und 30 % Carignan haben die beiden nach einer Rosensorte benannt, die frühmorgens noch mit Tautropfen gepflückt wird.
Ihr Weißwein ist ein 100 %iger Grenache Blanc, den die beiden Lou Bragalou genannt haben, der okzitanische Namen für L’aphyllanthe de Montpellier, einer von Paolas Lieblings-Blumen, die typisch für die Garrigue im Languedoc ist.
Einer ihrer drei Rotweine heißt L’Odyssée 2019. Er steht für die Reise, die Florian und Paola seit der Gründung bei der Entwicklung ihres vielfältigen Anwesens mit all den Inspirationen und Offenbarungen zurückgelegt haben. Auch stand wohl ihr 2018 geborener Sohn Ulysse Pate bei diesem 100 %igen Syrah, dessen Frucht ursprünglich für den Pointe du Jour vorgesehen war. Doch Florian fand den Charakter des Weins in diesem einen Fass so bemerkenswert, dass er es gesondert abgefüllte. 
Heureux qui comme …, heißt der Carignan der Domaine. Und das ist der Beginn eines in Frankreich sehr bekannten Sonetts von Joachim Du Bellay, dessen erste Zeile lautet: „Heureux qui comme Ulysse a fait un beau voyage,“ also: „Glücklich ist, wer wie Ulysses eine schöne Reise gemacht hat,“ und es verweist noch zusätzlich auf einen Chanson von George Brassens, der im nahe gelegenen Sète geboren und begraben wurde. Das ist ein Ausdruck des Glücks der kleinen Familie an diesem außergewöhnlichen Ort, der auch den Weg auf das Etikett gefunden hat. 
Ihr Cru, wenn man so will, ist der Pointe du Jour 2019, der dem besonderen Moment des Tages gewidmet ist, an dem die ersten Sonnenstrahlen den Morgendunst durchbrechen und viel positive Energie vermitteln. Es ist die Quintessenz des Syrah und des Carignan mit jeweils 50 % Anteil. 
Insgesamt sind die Weine in biologischer und zunehmend biodynamischer Arbeit entstanden. Der Weinberg des Syrah ist schon zertifiziert, die anderen Weinberge sind in Umstellung. 
 
Die Weine der Domaine Flo Busch sind Ausdruck einer Entwicklung, bei der es sich lohnt, von Anfang an dabei zu sein. Hier ist vieles noch im Fluss, aber dieser Fluss ist energiegeladen, hat eine klare Richtung und viel gestalterischer Kraft.
Text und Weinexpertisen: Christoph Raffelt
 
Probierpaket: Domaine Flo Busch (Languedoc)
Damit Sie sich selbst ein Bild machen können, haben wir Ihnen ein Probierpaket mit den Weinen zusammengestellt: