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Vorgrimmler
Unser Geheimtipp in Südbaden. Das kleine Demeter-Weingut von Maj Brit und Klaus Vorgrimmler. Als einer der Biovorreiter in Südbaden produziert Klaus Vorgrimmler seit 30 Jahren ökologische Weine. Als er anfing, dem konventionellen Weinbau den Rücken zu kehren, war das mehr als mutig und mit viel Risiko verbunden. Es gab kaum Erfahrungswerte. Das Motto war learning by doing. Schon früh experimentierte er auch biodynamisch und ist seit 2007 bei Demeter zertifiziert. Diese lange Erfahrung ist nun der große Vorteil. Klaus Vorgrimmler bringt nichts so schnell aus der Ruhe. Bei ihm scheint alles einem anderen Rhythmus zu folgen. Alles strahlt Ruhe und Gelassenheit aus.
Damit weiterhin keine Hektik aufkommt, beschränken sich Maj Brit und Klaus auf gerade einmal 3,2 Hektar, ausschließlich am Tuniberg. Der Tuniberg liegt im Breisgau zwischen Schwarzwald und Rhein, und gilt als „kleiner Bruder“ des bekannteren Kaiserstuhls, obwohl er geologisch völlig anders aufgebaut ist. Der Sockel des Tunibergs ist eine gehobene Scholle aus Jura-Kalkstein und somit der Geologie der Côte d‘Or sehr ähnlich. Deswegen fühlen sich auf den kalkhaltigen Böden, mit Löss- und Lehmauflagen Burgunder-Rebsorten so wohl.
Vorgrimmlers lieben die Diva, also den Spätburgunder und erzeugen daraus tatsächlich burgundisch anmutende Weine. Neben der Diva tummeln sich noch Weiß- und Grauburgunder sowie Chardonnay und etwas Cabernet Blanc. Die Weine vergären spontan, werden nicht geschönt oder filtriert und nur minimal geschwefelt.

CHRISTOPH RAFFELT
Als einer der Biovorreiter in Südbaden produziert Klaus Vorgrimmler seit 30 Jahren ökologische Weine.

Die Roten liegen 18 bis 24 Monate im Barrique. So entstehen Weine mit Finesse und Kraft gleichermaßen: nie fett, nie belanglos, die immer Lust auf den nächsten Schluck machen. Früher hat Klaus noch Spargel angebaut und auf dem Freiburger Wochenmarkt verkauft. Aber genau die Spargelzeit kollidierte mit den frühsommerlichen Arbeitsspitzen im Weinberg. Um sich ganz seinen Weinbergen widmen zu können, hat er den Spargel aufgegeben und lieber Haselbäume aus dem Piemont gepflanzt. Deren Wurzel waren mit Trüffelsporen beimpft und so flitzt heute Sherly ein Lagotto Romagnolo (ein Piemonteser Trüffelhund) durch das Gebüsch und erschnüffelt die ein oder andere Knolle. So kann es gut sein, dass man Glück hat und bei einem Weingutsbesuch zum Abschied nicht nur ein paar Flaschen Spätburgunder mitnimmt, sondern auch ein kleines unscheinbares Glas mit einer dunklen Knolle drin.
Oktober 2019

Der Index zur Trockenheit, bzw. zur Süße des Weines berücksichtigt die gesamte Struktur des Weines und kombiniert dabei Restzucker, Säuregehalt und Alkoholgehalt. Es geht hierbei nicht um Laboranalysen, sondern um das subjektive Empfinden von Süße auf dem Gaumen. Die Daten stammen von den Weingütern selbst und werden bei unseren Verkostungen geprüft.
Trocken
Rein technisch gesehen nicht völlig trocken aber keine Süße auf dem Gaumen, eventuell etwas runderer Abgang
Mittlere Süße, insbesondere bei jungen Weinen. Teilweise reduziert sich die Süße mit dem Reifeprozess
Süßlicher Wein
Hohe Süße wie bei einem Vendages Tardive, jedoch ohne die durch die Edelfäule* verursachte Reichhaltigkeit
Die Vendages Tradives (Elsässer Spätlese), unterliegen strenger staatlicher Kontrolle. Bei den überreif geernteten Trauben muss das alkoholische Potential mindestens 15,3% betragen (118 Oechsle). Ein Zuckerzusatz (Chaptalisation) ist nicht erlaubt.
Zum Charakter der Grand Cru Rebsorten kommt hier der Zuckergehalt und die Konzentration durch die Edelfäule.
Bei der Sülection de Grains Nobles (Elsässer Trockenbeerenauslese), werden ausschließlich von Edelfäule befallene Trauben verwendet.
Das alkoholischen Potential muss mindestens 18,20% (134,8 Oechsle) betragen. Im Vergleich zu den Vendages Tardives sind die Weine noch wuchtiger und konzentrierter. Diese Meisterwerke der Winzerkunst bieten ein lang anhaltendes Geschmackserlebniss.
* Edelfäule (Botrytris cinerea) auch als Grauschimmel oder Edelfäulpilz bezeichnet ist ein Pilz der reife Weintrauben bei feuchtem und gleichzeitig warmen Herbstwetter befallen kann. Der Schimmelpilz perforiert die Schalen der Trauben und fördert damit die Verdunstung was zu einer Konzentration der Aromen des Weines führt. Außerdem verbraucht er wesentlich mehr Säure als Zucker und fördert dadurch die Süße des Mostes (bis zu 45% Zuckergehalt).