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Familia Nin-Ortiz


Familia Nin-Ortiz

Jahrgangsvergleich




Wenn man sich die Literatur zum mediterranen Weinbau anschaut, dann bekommt man nicht seltenden Eindruck, dass das Klima am Mittelmeer im Großen und Ganzen so gemäßigt ist, dass Jahrgangsunterschiede nicht sonderlich stark ins Gewicht fallen. Schaut man aber genauer hin, wird schnell klar, dass das keineswegs dentatsächlichen Gegebenheitenentspricht. Der Priorat, diese abgelegene Gegend, rund eine Autostunde Richtung Südenvon Barcelona entfernt, zeigt vier deutlich unterschiedliche Jahrgänge zwischen 2017 und dem noch nicht gefüllten Jahrgang 2020, in demzum ersten Mal seit langer Zeit kontinuierlicher Regen für Pilzdruck gesorgt hat.
Neuigkeiten aus dem Weingut
Uns interessiert heute das, was im vergleichsweise kühlen Porrera und im Weingut von Ester Nin und Carles Ortiz passiert ist. Zunächst einmal sind die beiden mit ihren Fässern und Amphoren in ihr neues Weingut am Weinberg La Planeta umgezogen, was ein Segen ist; denn ihre Fässer standen die letzten 15 Jahre über verteilt in vielen verschiedenen Kellern von Porrera, weil sie selbst nicht genügend Platz hatten. Der neue Keller wird den beiden die Arbeit also deutlich erleichtern.
Parallel dazu haben sie noch einmal 0,72 Hektar der raren Cariñena blanca um das Weingut herum gepflanzt und einen Coster, also einen unterrassierten Steilhang, mit einer Selection massale aus der Lage La Comad'en Romeu in den Weinberg La Planeta gesetzt. Der Carignan Blanc ist inzwischenals offizielle Rebsorte imPriorat anerkannt worden.
Die Jahrgänge 2017, 2018 und 2019
Die aktuell ältesten lancierten Weine von Nin-Ortiz sind der Selma 2017 sowie der Terra Vermella 2017. Beide stammen aus Esters Heimat im Alt Penedès, also aus den Höhenlagen des Penedès. Von der Lage Selma hat man einen schönen Blick auf das verfallene Castillo di Selma – daher der Name. In 2017 ist man nur knapp einem frühen Frost rund um den Austrieb entgangen. 2017 wurde dann ein für das Alt Penedès warmes und trockenes Jahr, das eine sehr frühe Ernte von Ende August bis Anfang September mit sich brachte. Der Gemischte Satz Selma besitzt einen moderaten Alkoholgehalt von 12,5 % und einen niedrigen pH-Wert von 3,2. Der Terra Vermella aus der Sorte Parellada Montonegra sogar nur 12 % bei 2,8 pH und 6,5 Gramm Säure.
Die Alkoholwerte sind schon beeindruckend; denn die Rebsorten Roussanne, Marsanne und Chenin Blanc, die sich neben der Perellada im Selma finden, sind nicht gerade die leichtesten. 
Aber insgesamt kann man bei Nin-Ortiz sagen, dass die Alkoholwerte bei den Weinen kontinuierlich sinken. Sie haben im Weinberg den richtigen Weg dafür gefunden. Der noch junge Weinberg zeigt zudem von Jahr zu Jahr immer mehr Charakter. Der Selma, der dort entsteht, ist schon ein sehr spannender und immer größer werdender Wein, dessen Charakter sich immer stärker ausprägt. Als besonderes Highlight haben die beiden aus dem 2015er Jahrgang eine kleine Partie als Méthode Ancestrale vergoren, der jetzt auf den Markt gekommen ist. Der Terra Vermella stammt aus einem 37 Jahre alten Weinberg mit Parellada Montonegra von roten Lehmböden. Auch das ist eine absolut außergewöhnliche Entdeckung in einem an Überraschungen nicht gerade armen Portfolio.
Wer 2017, 2018 und 2019 im Priorat verkostet hat, der erkennt die Unterschiede deutlich. 2017 war ein sehr trockenes Jahr mit sehr geringen Erträgen und hoher Konzentration in den Weinen, interessanterweise aber auch mit einem recht hohen Säuregehalt. 2018 war kühler und feuchter mit viel Regen im Frühjahr und Herbst und einem kalten Winter. Der Sommer hingegen war recht mild, die Vegetationsperiode dauerte deutlich länger als in 2017, und wenn lange Vegetationsperioden auf lange haltbare Weine hindeuten, dann war 2018 ein solches Jahr. 2019 war deutlich wärmer mit Spitzenwerten von 43 °C im Schatten. Man kann all dies hervorragend an den noch vorhandenen 2017er, 2018er und 2019er Planetes de Nin blanco unterscheiden. Schnell wird klar, dass ein 2019er voller wirkt als ein Wein aus dem vorherigen Jahrgang. Besonders beim Weißwein merkt man, wie spannend diese vollere Aromatik ist; denn hier schleichen sich Fruchtnoten ein, die man sonst kaum findet, und der Wein bleibt trotzdem frisch und präzise.
Auch der Planetes de Nin Amfora wirkt etwas üppiger, dunkler vor allem und sehr geschmeidig. Und doch bleibt dieser Wein von vergleichsweise jungen Reben aus der Tinaja, der spanischen Kelleramphore, immer luftig und sehr lebendig.
Die klassischen Weine des Priorats, der Planetes de Nin, der Nit de Nin Mas d’en Caçador, der Nit de Nin Coma d'en Romeu sowie die uralte, aber dennoch neu ausgebaute Teillage La Rodeda bieten in 2018 Priorat auf einem unglaublich hohen Niveau. Während für die weißen Rebsorten die wärmeren Jahrgänge vielleicht sogar ein Stück attraktiver sind, zeigt sich bei den Rotweinen das Geschliffene in diesem Jahrgang noch deutlicher. Die Energie der alten Rebstöcke pulsiert geradezu in diesen Weinen. Die Alkoholwerte sind kontinuierlich heruntergegangen und liegen heute bei um die 14 %. Das spürt man kaum noch, weil die anderen Komponenten dieser Weine einfach viel deutlicher hervortreten. Die Textur und die Spannung in den Weinen ist schlicht hervorragend. Bei Ester und Carles wird einmal mehr deutlich, wie viel Erfolg aufwendige ökologische und nachhaltige Weinbergsarbeit bringt und wie sehr sie sich immer stärker über die Zeit hinweg in den Weinen manifestiert. 
Text und Weinexpertisen: Christoph Raffelt
 
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