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Domaine Trapet


Domaine Trapet

2018er Jahrgang




 
Domaine Trapet 2018
»Wenn wir Gleichgewicht als eine Kombination von Kräften definieren, die einen Zustand der Stabilität schaffen, dann ist dieser Jahrgang 2018 definitiv in der Balance«, sagt Jean-Louis Trapet, der zusammen mit seiner Frau Andrée die Domaine Trapet in Gevrey-Chambertin an der Côte d’Or führt. Diese Balance, die Jean-Louis Trapet anspricht, ist allerdings alles andere als gottgegeben. Es gehörten gerade im Jahr 2018 die richtigen Entscheidungen und auch eine Menge an Erfahrungen dazu; denn 2018 war ein Jahr der Gegensätze. 
Der Jahresverlauf 2018
Der Jahrgang begann insgesamt sehr früh. Das zeichnete sich schon im Winter ab. Der war recht mild und vor allem regnerisch. Leicht übertrieben gesagt, begann der Regen im November und dauerte bis in den März hinein. Es gab so viel Regen, dass Schnittarbeiten im Weinberg nur sporadisch möglich waren. Die Böden konnten rund ein Drittel mehr Wasser aufnehmen als im Durchschnitt der letzten Jahre, und das sollte sich im 
Sommer als Segen erweisen. Wasser und Wärme bestimmten also die ersten Monate und führten zu einem schnellen Austrieb und zu ersten Blüten am 20. Mai – eine Woche vor dem bisher frühesten Jahrgang 2003 und einen Monat vor beispielsweise 2016. Mit der Blüte kam erneut Regen und mit ihm der Mehltau, der die Blüten dezimierte, dem mit viel Aufwand entgegengearbeitet werde musste, der aber letztlich eine notwendige Dezimierung der Frucht nach sich zog. Ab Anfang Juni wurde es trockener und schließlich heiß, aber nicht so heiß wie 2003, als die Trauben an den Stöcken austrockneten. Jean-Louis Trapet antwortete auf die Hitze mit viel Pflege, mit Kräutertees, spezieller Kamille und mit Präparaten. Im Juli gab es dann wieder Regen, die Trauben befanden sich bis zum Beginn der Lese in einem sehr guten Zustand und konnten die Photosynthese aufrechterhalten. Bei der Lese musste alles sehr schnell gehen; denn die Beeren reicherten innerhalb von nur fünf Tagen 25 Gramm Zucker an, und der potentielle Alkohol-Level wäre schnell um zwei Prozent angestiegen. So begann die Lese am 4. September und endete am 12. September. Es gab kaum etwas auszusortieren, die Schalen der kleinen Trauben waren dick, die Kerne reif, die Rappen gut verholzt. 
Die Arbeit im Keller
Auf Grund der Qualität der Trauben entschloss sich Jean-Louis Trapet zu einer Ganztraubenvergärung zwischen 70 und 100 %. Entscheidend war vor allem, dass die Säurewerte stimmten, die wichtig sind, weil die Ganztraubenvergärung gerne etwas Säure »frisst«. Diese Art der Vinifikation hatte nicht nur den Vorteil, dass die Rappen etwas Kühle wie auch reife grüne und frische Noten in den Wein brachten, sondern durch den Verzicht auf das Anquetschen der Trauben auch der Zuckergehalt der Beeren nur ganz langsam in die Vergärung einfloss, was die Weine feiner und rassiger machte. Überhaupt wird bei Trapet sehr reduziert gearbeitet. Die weißen Trauben wurden als Ganztrauben langsam gepresst, in Nomblot-Eiern und gebrauchten Holzgebinden vergoren und dort auf der Vollhefe belassen. 
Die roten Burgunder wurden in burgundischen Pièces und Demi-muids ausgebaut. Der Neuholzanteil nahm mit der Qualität der Weine zu. Die Arbeit im Weingut erfolgte ausschließlich über Schwerkraft. Pumpen gibt es bei Trapet nicht. Die Schwefelung fand vor der Füllung statt und war zurückhaltend. Lediglich beim a minima wurde ganz auf die Schwefelung verzichtet.
Weine und Qualitäten
Die Trapets sind tief in Gevrey-Chambertin verwurzelt. Die Familie hat dort seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert Grundbesitz. Und Jean-Louis Trapet pflegt sein Terroir wie kaum ein anderer. Seine Weinberge sehen zu jeder Jahreszeit exzellent aus, er selber ist bei jedem Wetter draußen, was man seinem wettergegerbten Gesicht und seinen kräftigen Händen auch ansieht. Im Übrigen ist Trapet ein leiser, nachdenklicher Philosoph, was den Wein anbelangt, der keine Entscheidung zu früh oder unüberlegt trifft. Dass er zu den bedeutendsten und gefragtesten Pinot-Winzern der Welt gehört, merkt man ihm nicht an. Als ich das erste Mal das Weingut besuchte, dauerte es eine geraume Zeit, bis ich Jean-Louis unter den Weinbergsarbeitern ausfindig machen konnte. 
Seine Weine sind zu jedem Zeitpunkt der gewollte Ausdruck seines geliebten Terroirs in Gevrey-Chambertin, einiger Hektar in Marsannay sowie einiger Parzellen aus der direkten Umgebung von Chambertin. Beim a minima verzichtet Trapet auf die Schwefelung als Hommage an den großen Weinkenner Jules Chauvet. Der a minima ist ein klassischer Passetoutgrain, also ein Gemischter Satz von Pinot noir und Gamay. Hier kommt es Trapet weniger auf den Ausdruck des spezifischen Ortes an als auf die Art des Weines. Alle weiteren Weine sind Herkunftsweine, die im Keller durchweg mit der gleichen akribischen Sorgfalt behandelt werden. Ein Ausdruck dessen ist, dass Trapet für seinen einfachsten Burgunder, den Bourgogne rouge, kaum einen 
Hektar zur Verfügung hat und dieser Wein daher fast genauso rar ist wie seine 1er Crus. Seine weißen Weine aus Marsannay sind aromatisch ganz besonders duftig ausgefallen und erinnern ein wenig an die Weine des Schwesterweinguts, das die Trapets ja im Elsass führen, wo die Weinberge seiner Frau Andrée liegen. Der Rest ist Gevrey-Chambertin in all seinen Spielarten. Der Village stammt aus Parzellen in allen Bereichen der 450 Hektar Ortslagen und bildet gleichsam die Quadratur des Kreises, wie Trapet es nennt. Der Ostrea stammt aus dem nördlichen, kühleren Teil des Ortes und wirkt in seiner ganzen Klarheit und Delikatesse wie ein Vorbote des Grand Cru Latricières-Chambertin. Der 1er Cru Capita ist ebenfalls ein Ortswein, nur auf Cru-Niveau, und die Grand Cruszeigen anschaulich, welchen Sinn die Aufteilung in Einzellagen macht, wenn man ein solches Terroir besitzt. Es sind drei unglaublich faszinierende, elegante Weine, die offensichtlich vom gleichen Erzeuger stammen und doch wie Drillinge ihren ganz individuellen Charakter besitzen. Einer ist der charmante Verführer namens Chapelle-Chambertin, der andere ein etwas kühler Gentleman namens Latricière-Chambertin und der dritte ist der mächtige, alles in Einklang bringende Chambertin. Diesem Grand Cru hat Neal Martin in seinem 2018er Jahrgangsreport für Vinous die höchste Punktzahl (97–99) aller von ihm verkosteten Weine von über 100 Weingütern gegeben. Der Chambertin ist ein wirklich großer Wein.  
»Der Jahrgang ist einzigartig und wird als Bote der Harmonie in die Annalen eingehen, weil anfangs die Kräfte, die diesen Zustand geschaffen haben, so gegensätzlich und extrem waren. Die Weine, die daraus entstanden, zeigen uns auf brillante Weise das ganze Genie Burgunds: die Beständigkeit des Ortes und den Einfluss der Jahreszeiten ...«, sagt Jean-Louis Trapet. 
Text und Weinexpertisen: Christoph Raffelt
 
Das Trapet Village Paket
Drei rote Ortsweine findet man im Portfolio von Jean-Luis Trapet. Da gibt es zunächst den Marsannay 2018 aus einer exzellenten Lage in diesem historischen Weinort, der sich heute am Stadtrand von Dijon befindet. Marsannay besitzt zwar keinen Cru-Status, doch die Weine können so exzellent sein wie dieser 2018er. Die beiden Gevrey-Chambertin-Villages liefern zwei unterschiedliche Charaktere. Der Gevrey-Chambertin 2018 ist für Jean-Luis die Quadratur des Kreises mit ausgleichendem Charakter, in die Parzellen aus dem Norden und dem Süden mit einfließen. Der Gevrey-Chambertin Ostrea 2018 dagegen stammt ausschließlich aus dem Norden und gibt sich etwas kühler und dunkler als der Bruder.
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Das Trapet Grand Cru Paket - Limitiert - Maximal 3 Pakete pro Kunde
Die drei 2018er Grand Cru von Jean-Luis Trapet, Chapelle-Chambertin, Latricières-Chambertin und Chambertin gehören zum Besten, was man an Pinot noir trinken kann. 2018 ist unfassbar delikat, offen, einladend und trotzdem mit großem Potential gesegnet. Dabei sind diese drei Weine Ausdrucken puren Terroirs. Wie sagte es Jean Louis Trapet?: »Welch köstliche Frucht im Chapelle! Welch eine Komplexität im Latricières! Welche Macht im Chambertin!« Es sind Weine, die man mit großer Andacht ab jetzt genießen kann. Dabei sollte man allerdings immer im Kopf behalten, dass Trapets Weine sich im Laufe der Jahre außerordentlich gut entwickeln.