Verkostungsnotiz von vom 20.05.2021, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Der Vazart-Coquart Extra Brut Rosé Grand Cru stammt aus einem Grand-Cru-Weinberg von elf Hektar in Chouilly. Das Alter der Chardonnay-Reben dort beträgt im Durchschnitt 43 Jahre, der Pinot ist jünger. Die Reben wurzeln tief in Belemnit-Kreide. Das Weingut befand sich in Umstellung auf nachhaltigen und ökologischen Weinbau. Die erste zertifizierte Bio-Lese erfolgte 2020. Für diese Cuvée wurden 85 % Chardonnay und 15 % Pinot Noir verwendet. 80 % stammen aus 2016, 20 % aus einer Réserve perpétuelle, die 1982 begonnen wurde und von der jedes Jahr 40 % entnommen und wieder aufgefüllt werden. Der Grundwein wurde in temperaturkontrollierten Edelstahltanks vergoren und durchlief eine malolaktische Gärung. Dégorgiert wurde der Champagner im März 2021 exklusiv für Vinaturel mit einer Dosage von 3,5 Gramm (sonst 5 Gramm).
recht intensives Rot, das fast an Saignée erinnert. Waldhimbeerrot mit lebendiger, aufschäumender Perlage
Der Extra Brut Rosé Grand Cru ist ein intensiver und dabei eleganter Champagner, der zwischen Frucht, Kräutern und Gewürzen changiert. Zunächst leicht rauchig wirkend, bietet er Noten von Walderdbeeren und Himbeeren, etwas Pfirsich, Blutorangen und Grapefruitabrieb. Mit Luft wird er erdiger, und die rauchige Note wird wieder präsenter. Es duftet nach Laub und Unterholz, Blüten und Kräutern. Ein wenig Wacholder scheint auch dabei zu sein, fast so, als wäre hier ein Schluck Gin mit im Spiel.
Am Gaumen zeigt sich der Rosé seidig und elegant, aber auch mit einem angenehm leichten Gerbstoff, der zusammen mit der Säure die reife rote und gelbe Frucht herausfordert. Der Rosé Grand Cru zeigt auch hier Noten von reifen Pfirsichen und Himbeeren, dazu von Blutorangen und Mandarinen sowie von ein wenig warmem Gebäck, dann aber wieder eine kühle Frische mit viel Saftigkeit.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Charcuterie, ruhig mit ein wenig Schärfe in der Wurst
- Entenbrust à l’Orange
- Lange geröstete Lammkeule mit gelben Pflaumen und Aprikosen