Verkostungsnotiz von vom 06.10.2020, Copyright Marian Henß und Vinaturel:
Kurzvita Marian Henß:
Marian Henß verantwortet als Head Sommelier der RD Gastro in Andernach das Weinprogramm der Sternerestaurants PURS, YOSO und Ai Pero. Im Rahmen seiner internationalen Tätigkeiten in der Spitzengastronomie konnte er seinen Erfahrungsschatz breit aufstellen. Unterschiedliche weitere Engagements rund um das Thema Wein runden sein Portfolio ab.
2018 Piandorino ist die Einstiegsdroge in die Sangiovese-Welt des Jan Erbach. Im ersten Moment wirkt er dunkel, tiefgründig und erhaben. Für einen Einstiegswein mutet das sehr seriös an. In der Nase treffen dunkle Waldbeeren auf Zwetschgen und Schwarzkirschen. Die Kirsche dominiert dies, wird dabei hin und wieder von Unterholz, warmen Leder und Gewürzen ergänzt. Auch ein wenig Schokoladenabrieb lässt sich erkennen.
Der Piandorino wirkt rassig, wie von seiner Sorte zu erwarten ist, und am Gaumen deutlich heller, als die Nase vermuten lässt. Die Aromen der Nase spiegeln sich alle wider, er wirkt aber blutiger und frischer. Das hat durchaus Gerbstoff und Struktur, ist aber weit entfernt von einem konzentrierten Wein. Wir haben es eher mit einem Pinot Noir unter den Sangiovese zu tun. Enorm saftig und zu viel Trinkfluss anregend.
Speiseempfehlungen von Marian Henß:
- Coq au Vin, Wurzelgemüse, Rosmarinkartoffeln
- Gegrilltes Entrecôte, Bulgur-Granatapfel-Salat
- Rote Bete im Salzteig, Kartoffel-Gratin, geröstete Haselnüsse