Verkostungsnotiz von vom 28.11.2019, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Rubinrot mit strahlenden Reflexen.
Die Nase des 2017 Barbaresco Pajore von Sottimano gleicht einem Stilleben. Frisch geöffneter Hase im Fell auf Holzbrett, der Geruch von Blut und Eisen, daneben kleine Schalen mit Gewürzen wie Piment, Wacholderbeeren am Strauch und einige Früchten, darunter gelbe Äpfel, Orangen, Blaubeeren und Preiselbeeren. Sepia Filter, alter belgischer Stil, zeitgenössisches Umami. Goldrahmen.
Der Pajore ist im Antrunk offenherzig und zutraulich. Freudvoll und saftig zeigt er sich am Gaumen großzügig ohne aus dem Rahmen zu fallen. Zart und filigran fliesst er mit fein gewobenen Gerbstoffen in des Zechers Schlund. Trotz seiner tänzerischen Feinheit verströmt er eine angenehme Wärme, die keinesfalls den Eindruck von übermäßiger Fülle erweckt. Ein Wein mit hedonistischem Zugang, superbem Trinkfluss und enorm langem Nachhall mit fruchtig-ätherischem Finish.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Sauerteig-Ravioli mit getrockneten Tomaten, Oliven und wildem Fenchel in Thymian-Butter (vegetarisch)
- Gegrillte Makrele mit Ragout von Tomaten, Trockenpflaumen und Majoran
- Maishähnchen mit Totentrompeten und Schalotten