Verkostungsnotiz von vom 05.01.2020, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Nach der selektiven Handlese in 20-Kilo-Kisten Anfang Oktober 2017 wurden die Beeren sortiert und gerebelt. Der Traminer wurde nach der spontanen Angärung im Akazienfass auf der Maische vergoren. Die Gärung dauerte vier Wochen bei maximal 25 °C. Ausgebaut wurde der Wein in gebrauchten 777- und 300-Liter-Eichenfässern über zehn Monate auf voller Hefe. Nach dem ersten Abzug erfolgte eine leichte Schwefelung (15 mg/l), worauf der Wein weitere acht Monate im Holzfass lagerte. Im Mai 2018 wurde er ohne Filtration, ohne Schönung und ohne weitere SO2-Gabe abgefüllt.
helle orange, leicht trübe Bernsteinfarbe
In der Nase bietet der Traminer Maischevergärung par excellence: Blüten von Rosen, Litchi, Kumquats, Muskat, Süßholz und Blutorangen, Kräuter, Aromahopfen und mürben Apfel, etwas Quitte und gezuckerten Ingwer. Es strotzt bei diesem Traminer mit Achtung nur so vor Aromen. Alles wirkt reif, ist gleichzeitig aber knochentrocken.
Am Gaumen liefert der Traminer diese feste, reife Frucht ein weiteres Mal, nun aber begleitet von einer markanten Textur, einer ordentlichen Portion Gerbstoff samt Salz und etwas Kubebenpfeffer als Begleitkomponenten. Der Traminer bringt ordentlich Druck an den Gaumen, obwohl die Säure der Ausbauart und der Rebsorte entsprechend schlank bleibt. Der Wein besitzt Kraft, ist aber trotzdem fein, vor allem in seinem Gerbstoff, der bis ins lange Finale für ein seidiges Mundgefühl sorgt.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Linsencurry mit Pflaumen und Aprikosen
- Bibimbap mit fein geschnittenem Rumpsteak und Kimchi
- Ofenspargel, überbacken mit Estragon-Parmesan