Verkostungsnotiz von vom 12.08.2019, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Informationen zum Wein:
Die Riede Sulz ist eine geschlossene, recht warme Kessellage mit lehmigen Opok-Kalkmergelböden. Die Riede liegt auf 380 bis 490 Metern Höhe. Die Sub-Riede Kriewetz, in der es kreidig-kalkige Gesteinsvorkommen gibt, ist mit Reben aus den 1960er Jahren die älteste Parzelle. Der Wein wurde spontan vergoren bis zu einem Restzucker von 1,5 Gramm bei 6,0 Gramm Säure, darauf wurde er über 24 Monate hinweg auf der Feinhefe in neutralen Barriques ausgebaut und unfiltriert abgefüllt.
Farbe:
helles Goldgelb mit leicht grünen Reflexen
Nase:
Der Morillon in der Riede Sulz besitzt eine völlig eigenständige Nase, die in den ersten Momenten vor allem an Kräuter und Gemüse mit ein wenig Fenchel erinnert. Diese Note vergeht jedoch zugunsten von reifen Orangen samt ihren Zesten, zugunsten von etwas Zitronengras, gelbem Apfel und hellem Tabak. All das ist unterlegt von zerriebenem Stein. Der Chardonnay wirkt höchst elegant, hat Tiefe und Substanz.
Gaumen:
Am Gaumen verdichtet sich der Morillon zu einem kraftvollen, in hohem Maße eleganten und finessenreichen Wein. Zunächst meint man, etwas Rotbeeriges zu schmecken, ferner eine Spur von Holz und Tabak, sogar von etwas Wacholder sowie getrockneten Gartenkräutern und Dörrobst. Am Gaumen verbindet sich eine cremige Textur mit ein wenig Gerbstoff zu einem seidigen Gefühl. Der Chardonnay ist beeindruckend tief, lang, charmant und dabei sehr saftig. Die Säure fällt hier zunächst gar nicht so sehr ins Gewicht, balanciert den Wein aber aufs Vortrefflichste. Dieser Wein hat Größe!
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Kross gebratene Wildente mit Orangen-Chicorée (Wild, Geflügel)
- Surf & Turf (Fleisch, Meeresfrüchte)
- Sellerieauflauf mit weißen Trüffeln (vegetarisch)