Verkostungsnotiz von vom 12.06.2019, Copyright Peter Müller und Vinaturel:
Kurzvita Peter Müller:
Peter H. Müller, Jahrgang 1980 mit geschützter Ursprungsbezeichnung Ulm, fand, nach seiner Sturm & Drang Zeit und einem abgebrochenen Studium der Anglistik, Amerikanistik und Volkskunde, seine Heimat in der Gastronomie.
Von 2006 an ließ er sich zunächst den Weg weisen von Jan Bimboes & Klaus Buderath (Landgasthof Adler*, Rammingen). Danach zog es ihn ins Schlosshotel Lerbach zu Nils Henkel** & Thomas Sommer. Sechs Jahre lang, seit 2013 als Chef-Sommelier, genoss er dort den Ansporn Bühnenbildner für Speisen und Getränke zu sein um diese im rechten Licht voneinander profitieren zu lassen.
2014 wurde er dankbar zu „Deutschlands Falstaff Sommelier des Jahres“.
Seit Frühling 2015 lebt der vielgereiste Weinliebhaber im Burgenland in Österreich und erfreut die Gäste des Restaurants Taubenkobel in Schützen am Gebirge mit seinen Laudationes für die Weine und Teller.
Der Wein zeigt sich in dunklem Violett mit opakem Kern klar und glänzend im Glas.
Preiselbeeren, wilde Brombeeren, Schlehe, ja der ganze Reigen an dunkelbeeriger Frucht verschmilzt ineinander und ist doch als jede für sich deutlich erkennbar. Wenngleich es wirkt, asl wären allesamt zu einem frischfruchtigen Kompott vermengt, so hat der Wein jedoch keinerlei marmeladigen Anklänge.
Dieser Wohltat sei gedankt.
Wie frisch aus dem Mörser gestoßen wird der Wein gewürzt von Piment, Muskatnuss, Nelke und einem nicht zu verachtenden Duft von Lavendel. Zu guter Letzt wird seine Nase geerdet durch Aromen von gerösteten Steinpilzen und Roter Bete.
Feinfühlig, zart und weich tritt der 2018 Matassa Rouge von Tom Lubbe am Gaumen auf und schwebt förmlich dahin als hätte er mit dem Gleitschirm gerade Aufwind bekommen. Trotz seiner Jugendlichkeit zeigt er sein volles Spektrum an Fülle, Aromenvielfalt und Dichte, ist dabei jedoch gleichzeitig, durch sein dezentes Tannin und seine belebende Säure, ein beschwingt leichter Wein.
Ein Wein der schlichtweg Bruce Lees Philosophie „Be Water, my friend.“ durch ein Wort einStück weit verändert.
Speiseempfehlungen von Peter Müller:
- Schwarze Oliven, Paprika und Ricotta im Nudelblatt mit klarer Tomatenessenz
- Gegrillte Makrele mit Calamares, CousCous und Aubergine
- Kalbskotelett und geräuchertes Mark mit Zitronenthymianjus, Kürbis und Pilzen