Verkostungsnotiz von vom 11.12.2018, Copyright Peter Müller und Vinaturel:
Kurzvita Peter Müller:
Peter H. Müller, Jahrgang 1980 mit geschützter Ursprungsbezeichnung Ulm, fand, nach seiner Sturm & Drang Zeit und einem abgebrochenen Studium der Anglistik, Amerikanistik und Volkskunde, seine Heimat in der Gastronomie.
Von 2006 an ließ er sich zunächst den Weg weisen von Jan Bimboes & Klaus Buderath (Landgasthof Adler*, Rammingen). Danach zog es ihn ins Schlosshotel Lerbach zu Nils Henkel** & Thomas Sommer. Sechs Jahre lang, seit 2013 als Chef-Sommelier, genoss er dort den Ansporn Bühnenbildner für Speisen und Getränke zu sein um diese im rechten Licht voneinander profitieren zu lassen.
2014 wurde er dankbar zu „Deutschlands Falstaff Sommelier des Jahres“.
Seit Frühling 2015 lebt der vielgereiste Weinliebhaber im Burgenland in Österreich und erfreut die Gäste des Restaurants Taubenkobel in Schützen am Gebirge mit seinen Laudationes für die Weine und Teller.
In leuchtendem Purpur mit violettem Rand und opakem Kern zeigt sich der Wein klar und glänzend im Glas.
Mit einem unwiderlegbaren Glaubensbekenntnis an die Feinheit des aromatischen Wesens der Rebsorte Cabernet Franc, begibt sich dieser Vertreter jener Traube, von 500 Meter über dem Meeresspielgel gelegenen Parzellen, in die Gläser, die die Welt bedeuten. Preiselbeeren und Schlehen, sowie Sandorn, Hagebuttenmark und frische Zwetschgen zeichnen ein klares und helles Bild. Animalische Würze geht einher mit kraftvollen, doch präzisen Aromen von Vadouvan, Torf und Moschus, sowie Piment und Muskatnuss. Und ja, auch ein Anklang von Paprika möchte sich nicht leugnen lassen. Mit gewisser Wildheit und akribischer Präzision zugleich, zieht der Wein Zweifels ohne duftig in seinen Bann.
Am Gaumen wandelt sich der 2017 Cabernet Franc gewitzt zum Asterix unter den Rotweinen. Agil, leichtfüßig und irgendwie hinreißend liebenswürdig ist er doch zugleich temperamentvoll und erfüllt von ungeahnter Kraft. Feingliedrige, reife Gerbstoffe geben seinem schlanken, mittelgewichtigen Körper Grip am Gaumen. Kitzelnde, mit den Fingern schnippende, Säure verleiht ihm Saftigkeit und Trinkfluss. Sorglos leicht gekühlt eingeschenkt, bei 15° C, stört sich dieser vielseitige mediterrane Wein keineswegs daran, auch schon jung getrunken zu werden.
Speiseempfehlungen von Peter Müller:
- Gebackene Auberginen mit Oliven-Tapenade, gelbem Tomatensalat und Brunnenkresse
- Schweinshaxe mit Kümmelsoße, Krautsalat und Bratkartoffeln
- Fleischbällchen in Paprikasoße mit Thymian-Tortellini