Verkostungsnotiz von vom 16.09.2018, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Helles Zitronengelb mit grünen Reflexen und silbern auslaufendem Rand.
Mit zitrisch frischem Auftakt in der Nase zeigt sich der 2016 Im Sonnenschein Riesling Großes Gewächs vom Ökonomierat Rebholz. Zesten und Orangenöl werden ergänzt von Mirabellen und weißem Pfirsich, über alledem schwebt sanft eine florale Kopfnote, die an Flieder und Melisse erinnert. Der Muschelkalk legt ein solides Fundament und riecht wie eine alte Strasse nach einem warmen Sommerregen.
Im Antrunk zeigt er sich von seiner geschliffenen Seite: Der lang geschwungene Säurebogen setzt das gustatorische Segel und der Wein nimmt schnell Fahrt auf. Mit kühlem Nachhall und feinem Gerbstoff ist er schnittig konturiert mit hoher Wendigkeit am Gaumen. Die jugendliche Verve seines derzeitigen Zustandes ist vielmehr Prophezeiung denn in Stein gemeisselter Status Quo: Ein paar Jahre Flaschenreife holen stets das Beste aus den Rebholz’schen Weinen.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Burrata mit Cedro-Zitronen, Basilikum, Olivenöl und schwarzem Olivenstaub (vegetarisch)
- Rotbarben auf Orangensalat mit wildem Fenchelpollen
- Kalbsbreis mit Flusskrebsen in Estragon-Beurre Blanc