Verkostungsnotiz von vom 16.09.2015, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Brillantes Goldgelb im Glas.
Der 2013 Jebsal Pinot Gris zündet bereits in der Nase ein Feuerwerk: Kaskaden von reifen Früchten wie Birnen, gelben Äpfeln, sonnengereiften Orangen und Litschis mischen sich mit floralen Noten nach Akazien- und Lindenblüten. Man mag vermuten, dass die Größe des Pinot Gris sich im Elsass im Allgemeinen und in der Paradelage Clos Jebsal im Speziellen beweist.
Am Gaumen ist der Wein saftig und packend und scheint zunächst über seine opulente Frucht punkten zu wollen. Im Nachhall zeigt sich jedoch der mineralische Druck, der ihm seine große Spannung verleiht und die Frucht stützt und konturiert. Subtile Mineralik als Rückgrat eines Weines, der frühestens nach 5-8 Jahren Flaschenreife erste Knospen zeigen dürfte, bevor er zu wahrer Größe aufblüht.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Gereifter Weißschimmelkäse wie Brie de Meaux, warm auf weißem Brot mit Nüssen und eingekellerten Äpfeln. (vegetarisch)
- Forellenfilets aus dem heißen Rauch mit cremiger Sauce aus Trauben, Estragon, Frühlauch und Speck
- Baeckeoffe, Elsässer Schlachteplatte auf Sauerkraut aus dem Ofen