Verkostungsnotiz von vom 23.10.2022, Copyright Marian Henß und Vinaturel:
Kurzvita Marian Henß:
Marian Henß verantwortet als Head Sommelier der RD Gastro in Andernach das Weinprogramm der Sternerestaurants PURS, YOSO und Ai Pero. Im Rahmen seiner internationalen Tätigkeiten in der Spitzengastronomie konnte er seinen Erfahrungsschatz breit aufstellen. Unterschiedliche weitere Engagements rund um das Thema Wein runden sein Portfolio ab.
Der Mirgin Gran Reserva Brut Nature basiert auf den Rebsorten Pansa blanca(Xarel-lo), Macabeu und Paralleda. Die Reben stehen auf ca. 150 – 300 Höhenmetern, die zum Mittelmeer hin in Richtung Südosten orientiert sind. Der Bodentyp nennt sich Saulo und basiert auf Sand sowie Granit. Die Lage gleicht einem engen Amphitheater.
Nach der Ernte folgt eine kurze sowie anschließend eine sanfte Presse und Fermentation im Stahltank. Die zweite Gärung erfolgt traditionell auf der Flasche und wird mit einem Minimum 30-monatigen Hefelager abgerundet, was sich aber meist in Richtung 42 Monate bewegt.
Das Degorgement-Datum wird auf jeder Flasche exakt angegeben.
Als Brut Nature ist der Wein mit 0g Dosage angegeben.
Leuchtendes Zitronengelb, grüne Reflexe, intensive, kleinteilige Perlage
In der Nase offenbart zunächst einen Hauch frisch gehackter Mandeln und frische Hefe. Die Hefe stellt sich auch in Form von frischem Mandelzopf und Brioche dar. Nie aufdringlich, schon gar nicht süß. Immer dezent und zurückhaltend. Salzmandeln entwickeln sich mit etwas Temperatur im Glas. Wunderbar. Weiße Blüten wie Jasmin und Margerite verleiten ihm einen zarten, filigranen und eleganten Charakter. Ein wenig getrocknete Kräuter wie Majoran, Thymian und Lorbeer verleihen dem Mirgin Gran Reserva Brut Nature eine feine Kräuterwürze. Die Frucht ist sehr zurückhaltend. Nur dezent wirken Conference-Birnen sowie weißer Pfirsich.
Im Antrunk offenbart er dann direkt die Kombination aus Salzmandeln und einer knackigen Säure, gepaart mit feinen Rauchnoten. Das Mousseux breitet sich zunächst am Gaumen aus, wird aber recht schnell aufgelöst durch die einsetzende Kohlensäure. Filigran, fast steinig kühl und elegant kleidet er den Mundraum aus. Die Frucht gewinnt nun etwas an Oberwasser und die Würze tritt in den Hintergrund. Es bleibt die mandelige und hefige Note bestehen, die wunderbar harmonisch wirkt. Im Nachhall weist er feine, mediterrane Nuancen auf.
Speiseempfehlungen von Marian Henß:
- Backfisch vom Kabeljau mit Salzkartoffeln und Remouladen-Sauce
- Sellerieschnitzel mit Basilikum-Mandel-Vinaigrette und gelbem Linsensalat
- Irish Mor Auster mit Sauce Mignonette