Verkostungsnotiz von vom 08.09.2022, Copyright Christina Hilker und Vinaturel:
Kurzvita Christina Hilker:
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
Südtiroler einfache Pergel in sehr steilem Gelände. Lehmiger Sand, vulkanischer Ursprung und moränische Ablagerungen (Porphyr, Basalt, Granit), sehr tiefgründig und durchlässig.
Biodynamisch ohne die Hilfe von Traktoren. Nach der Handlese wurden die Trauben gequetscht und spontan vergoren in Holzgärständern, ohne Temperaturkontrolle mit 80 % der Kämme. Danach folgte die fünfmonatige Gärung inklusive Kaltmazeration, Reifung in Holzgärständern und Ovalfässern für 12 Monate und 10 Monate in Beton und Ovalfässern. Händische Füllung ohne Schönung und Filtration.
Helles, gedecktes Granatrot mit violetten Aufhellungen zum Rand hin.
Der Duft des 2018er Campill ist von tiefgründigen und erdigen Komponenten bestimmt, Baumrinde, Zigarrenrauch, Kamin und Rote Bete machen den Auftakt. Mit Sauerstoff treten dunkle und herbe Früchte auf das Parkett, die ihm Facette und Reiz verleihen, Schlehe, Maulbeeren, dunkles Pflaumenmus in Kombination mit Rosmarin und Thymian – wie einladend.
Auf der Zunge angelangt, wirkt er elegant und erfrischend zugleich, feiner Gerbstoff trifft auf belebende Säure, eingebettet in eine Frucht, die sich am Gaumen eher rotbeerig zeigt. Durch den moderaten Alkohol von 12 Vol% ein Vernatsch, der gekühlt seiner Bestimmung folgt, herzhafte Speisen vortrefflich zu begleiten. Danke Martin Gojer für diesen wunderbaren Vernatsch!
Speiseempfehlungen von Christina Hilker:
- Maroni-Gnocchi mit Pilzragout
- Bachsaibling mit Tannenzweigen gegart, Speck und Radicchio
- In Bergkräutertee geschmortes Kalbsfilet