Verkostungsnotiz von vom 08.08.2022, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Der Clos de la Dioterie ist der berühmteste Weinberg der Domaine. Er wurde bereits im Mittelalter erwähnt, als er noch eine komplette Umfriedung besaß, und er liegt unweit der Vienne direkt am Weingut. Der recht flache Weinberg ist im Oberboden von Lehm, im Unterboden von Kalk und Glimmer geprägt. Die Rebstöcke sind 90 bis 100 Jahre alt. Der Cabernet Franc erhält für zehn Tage eine kühle Vorvergärung bei 10 °C. Die Maischegärung in Holzbottichen dauert rund vier Wochen bei Temperaturen von höchstens 21 °C. Sobald die alkoholische Gärung abgeschlossen ist, erfolgt die Assemblage der Vorlaufweine und der besten Pressweine für die malolaktische Gärung. Die Fässer aus französischer Eiche werden jedes Jahr teilweise erneuert, sodass jeweils rund ein Fünftel der Fässer neu und ein- bis vierjährig ist. Die Jahrgänge reifen danach 15 bis 16 Monate lang im Holz, ein weiteres halbes Jahr zur Harmonisierung im Tank und werden dann gefüllt.
recht dunkles Granatrot mit leicht ziegelrotem Rand
Beim 2011er Clos de la Dioterie ist die Primärfrucht weitgehend verschwunden. Der Chinon aus der Monopollage wirkt tabakig, leicht nussig und herb mit Minze, ein wenig grünem Pfeffer und Bohnen, Leder und etwas sous-bois.
Am Gaumen bietet der Wein eine dezente Extraktsüße bei recht viel Körper, bei Kraft und einem immer noch sehr präsenten Tannin, das jahrgangstypisch einen Hauch von Grün durchblitzen lässt. Die Frucht zeigt sich gereift und bietet Schmelz, durchzogen von einer präsenten Säure. Ein schöner Chinon mit Kraft und Festigkeit bei gleichzeitiger Transparenz, im besten Sinne alte Schule.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Auberginen Nasu Dengaku mit Miso, Mirin und Sesam (Gemüse & Vegetarisches)
- Knuspriger Schweinebauch mit Fenchelgemüse und Hoisin (Schwein)
- Makloubé (vegetarisch)