Verkostungsnotiz von vom 20.05.2022, Copyright Christina Hilker und Vinaturel:
Kurzvita Christina Hilker:
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
Mazzon, von Manincor „Mason“ genannt, um Verwechslungen mit der größeren Lage oberhalb von Neumarkt zu vermeiden. Vier Hektar sind in dieser einmaligen Lage mit Pinot Nero bestockt, ein nach Süden geneigtes Hochplateau auf 400-450 m Meereshöhe, sonnenverwöhnt und konstant dem Wind ausgesetzt – ideale Voraussetzungen für die engbeerigen Pinottrauben. Der Boden ist sandiger Lehm und von verschiedenen Steinen durchzogen: Dolomit, Porphyr, Gneiss und Granit findet man hier vom kleinen Korn bis zum faustgroßen Stein.
Jede Charge der verschiedenen Parzellen wurde separat gekeltert. Die Maischegärung erfolgte in Holzbottichen, spontan mit traubeneigenen Hefen. Die Mazeration dauerte zwei Wochen, wobei der Tresterkuchen einmal pro Tag getaucht wurde. Der 16-monatige Holzfassausbau erfolgte in Barriques, wobei der Neuholzanteil nur 20 % betrug und der Wein die gesamte Zeit auf der Feinhefe blieb. Erst danach wurden die einzelnen Parzellen verschnitten und dabei die besten Fässer der höchstgelegenen Parzelle mit den ältesten Reben für den Mason di Mason selektiert.
Mittleres, leicht gedecktes Kirschrot mit Aufhellungen zum Rand hin.
Der 2020er Mason di Mason präsentiert sich mit kräutriger Aromatik in der Nase. Liebstöckel, Gartenkräuter wie Kerbel und Minze bestimmen den Auftakt, begleitet von einer feinen Zimt- und Pfeffernote und einem Hauch Holzrauch. Mit Sauerstoff gesellen sich auch die feinen Fruchtnoten von Sauerkirschen und kleinen dunklen Beeren hinzu. Über allem schwebt eine animierende Mineralität.
Am Gaumen wirkt der 2020er Mason di Mason noch frisch und jugendlich, seine feine Säure fordert den Verkoster heraus, sein Tannin wirkt bereits jetzt feinkörnig und abgerundet. Ein Wein, der Jugendlichkeit und Komplexität offenbart mit zart salzigen Noten im Nachhall, geradezu prädestiniert zu vegetarischen Kreationen sowie zu Fischgerichten.
Speiseempfehlungen von Christina Hilker:
- Topinambur-Salat mit Cranberries
- Ochsenherztomaten mit Couscous, Kräutern und Polenta gefüllt
- Dorade gegrillt mit Olivenöl, Rosmarin, Thymian und Roter Bete