Verkostungsnotiz von vom 13.08.2022, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Das Weingut von Geraldine Lacourte und Ihrem Mann Richard Desvignes liegt in Ecueil im Herzen der Petit Montagne de Reims. Sie konzentrieren sich ganz auf die 1er Cru Lagen in diese m Ort, haben dadurch kurze Wege und verbringen sehr viel Zeit in Ihren Weinbergen. Der Betrieb wurde 2016 auf biologischen Weinbau umgestellt. Beide haben viel von der Welt gesehen und sich erst spät entschieden, das Weingut von Geraldines Eltern zu übernehmen. Geraldine hat jahrelang in Deutschland im Marketing gearbeitet, so dass der Stil des Weinguts nicht angestaubt, sondern eher modern ausfällt. Die Grundweine werden im Edelstahl vergoren und machen nicht unbedingt den BSA. Nur ein Teil wird im Barrique ausgebaut. Sehr klar, präzise und straff, spiegeln sie Ihre Herkunft wider, stets geprägt von ihrer feinen Frucht und eleganter Tiefgründigkeit.
Der Millesime 2015 aus 60% Chardonnay und 40% Pinot Noir stammt aus der Premier Cru Lage Les Mesneux und lag für sechs Jahre auf der Hefe, bevor er am 16. März 2021 degorgiert wurde und mit 3 Gramm als Extra Brut dosiert wurde.
Kräftiges Strohgelb, strahlend und klar.
Wohlig duftet der 2015 Millesime Champagne Premier Cru von Lacourte-Godbillon und erinnert an den Geruch aus der Backstube neulich morgen um vier auf dem Weg nach Hause. Dazu kommen distinktive Zitrusnoten, die zwischen Zesten und kandieren Schalen oszillieren. Eine Handvoll geröstet Nüsse sowie markant salzige Noten runden das Aromenspiel ab.
Mit saliner Spitze sind alle Aromen-Regler auch im Antrunk sofort auf Maximalauschlag gestellt: Fleur de Sel, Austernschalen, Zitronenzesten, getrocknete grüne Mandarinenschale, Limettenabrieb und rauchsalzige Röstmandeln verbinden sich am Gaumen zu einem wahren Feuerwerk. Die Autolysenoten konturieren dieses extraktreiche und tiefgründige Spiel der Aromen und bieten erstklassiges handwerkliches Champagner-Vergnügen.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Salat von Cedro Zitronen mit Olivenöl und Fleur de Sel
- Frische Forelle aus dem Rauch mit Estragon-Stachelbeer Coulis
- Terrine von Wachteln mit Gürkchen und confierten Schalotten