Farbe:
Dunkles Purpur mit violetten Reflexen und hellem Rand, klar leuchtend im Glas.
Nase:
In der Nase präsentiert sich pure, konzentrierte Cabernet-Frucht in voller Bandbreite: Cassis, Holunder, Pflaume, Heidelbeere, Brombeere und Schattenmorelle formen ein tiefes, opulentes, jedoch niemals schweres Aromenspektrum. Die Frucht bleibt klar, kühl und elegant, frei von rauchiger Süße oder alkoholischer Wuchtigkeit. Feine violette Anklänge setzen florale Noten von Veilchen und Hibiskus. Dazu treten warme Ledertöne, schwarzer Pfeffer, Wacholder und die typische rote, gekochte Paprika als klassisches Sortenmerkmal. Ein Hauch Rauch und Tabak vertieft die Komplexität, während Oregano und Salbei die Kräuterwürze definieren. Im Ausklang erscheinen zarteste Spuren von weißem Pfeffer und Anis.
Gaumen:
Am Gaumen zeigt sich ein leistungsstarker, zugleich überraschend geschmeidiger Cabernet Sauvignon mit viel Saftigkeit, Schmelz und klarem Trinkfluss. Das Tannin bleibt feingliedrig, seidig und vollkommen untergeordnet, derzeit noch stark von der Frucht überlagert und harmonisch eingebunden. Die Säure setzt einen präzisen, leicht adstringierenden Kontrapunkt, schenkt Struktur, Leichtigkeit und Frische. Kühl, mentholig und etherisch wirkt der Wein durch deutliche Anklänge von Minze und Eukalyptus, die als klare Gegenpole zur dunklen, eleganten Frucht erscheinen. Die würzigen Akzente bleiben dezent und treten erst im Nachhall schemenhaft hervor. Prägend sind seine Fruchttiefe, seine Eleganz, die bemerkenswerte Leichtigkeit und der noble, seidige Gesamteindruck, getragen von feinen floralen Noten.
Verkostet im November 2025
Ofengegarte Rote Bete mit Brombeer-Vinaigrette, schwarzem Pfeffer und Kräuteremulsion.
Geschmorte Rinderschulter mit dunkler Jus, Lorbeer und leicht gerösteter Paprika
Lammkarree vom Grill mit Thymian-Oregano-Kruste und Selleriepüree


Weingut am Klotz
Es gab am Isteiner Klotz im Markgräflerland ein weitgehend unbekanntes Weingut, dem ein Nachfolger fehlte. Die Familien vom Sektweingut Reinecker und die Kellers vom Schwarzen Adler erkannten die Einzigartigkeit der Lagen, die im Besitz dieses Weinguts waren, und übernahmen es 2018/2019. Die Einzigartigkeit besteht nicht nur aus dem spektakulären Felsen, an dessen Rändern sich die Weinberge befinden, sondern aus dessen Gestein: Jura-Kalk, wie man ihn im Jura und im Burgund, aber kaum irgendwo in Deutschland findet. Gesagt, getan, haben die beiden Familien das Projekt „Weingut am Klotz“ realisiert, die Weinberge auf biologische Bewirtschaftung umgestellt und mit einem ersten 2018er Spätburgunder den ersten Wein gefüllt. Schon mit den Gutedel-Weinen und den Burgundern aus den Folgejahrgängen findet man höchst eigenständige Weine, die eine neue Facette dieser Rebsorten bieten.












