Farbe:
Ein klarer, konzentrierter Lichtstrahl aus Strohgelb mit grünen und hellen Reflexen.
Nase:
Der Duft öffnet sich äußerst fein und kühl, getragen von einem hellen, zarten Rieslingprofil. Die Frucht wirkt präzise und frisch: Weinbergpfirsich und saftige, grüne Birnen stehen im Mittelpunkt, begleitet von einem Hauch Litschi, der eine leichte Exotik und ungewöhnliche Fruchtspannung hineinlegt. Markanter Bergamottenabrieb bringt vibrierende Zitrik ins Spiel, bevor ein kräutergeprägter Kern die Komplexität erweitert – ein Bündel aus Petersilie, Kerbel, Melisse und Zitronengras. Dezente Akzente von Piment und weißem Pfeffer setzen eine feine, helle Würze, während gelbe Blüten und anhaltende Zitrusfrische die Nase weit auffächern.
Gaumen:
Am Gaumen zeigen die Alten Reben zunächst spürbare Griffigkeit und kompakte Struktur. Die markante Säure tritt direkt frontal auf – spitz, energisch und fordernd –, wird jedoch von der intensiven gelben Frucht aufgefangen, die der Riesling hier laut und klar aufbaut. Dadurch entsteht eine geschmeidige Gegenbalance, die den Wein gleichzeitig adstringierend, animierend und in klassischer Rheingau-Typizität erscheinen lässt. Neben seiner leicht steinig-kühlen Komponente prägt vor allem die rassige Säure das Profil, während die Frucht immer weiter in ein helles, elegantes Spektrum spielt. Die in der Nase angekündigte Vielfalt setzt sich fort: Weinbergpfirsich, grüne Birne, feine Litschi und zarte Anklänge gelber Blüten wirken ebenso nach wie frisch geschnittene Kräuter. Der Abgang bleibt frisch, klar und pointiert, getragen von Eleganz statt Gewicht.
Tasted in November 2025
Ceviche von der Dorade mit Limette, Koriander und grüner Birne
Gedämpfter Zander mit Zitronengrasfond und frischen Kräutern
Helles Gemüse-Tarte mit Fenchel, Zucchini und mildem Pfeffer
Peter Jakob Kühn
Das Weingut Peter Jakob Kühn gehört für uns zur unumstrittenen Spitze im Rheingau. Peter Jakob und Sohn Peter Bernhard entwickeln sich mehr und mehr zum Dreamteam. Es gab Zeiten, da schien das Weingut seinen Weg zu suchen und pendelte etwas in der Stilistik. Mittlerweile ist der Weg so klar wie stimmig. Es gibt wenige Weingüter, die in allen Bereichen Spitze sind, sei es die Basis, oder die trockenen Lagenweine, oder die edelsüßen Spitzen. Sie sind getragen von einer Dichte und Eigenständigkeit, aber nie zu fett, immer durchdringend und präsent. Peter Bernhard hat sich seine biodynamischen Sporen bei Olivier Humbrecht und im Burgund verdient. Das spürt man: Die Spitzenrieslinge erinnern manchmal an die besten Weißweine des Burgunds. Der Weg an die Spitze ging auch über die Biodynamie. Das ist mittlerweile eine Herzensangelegenheit der Kühns, und vielen gelten sie als Vorreiter. Unser besonderer Tipp ist das GG aus der Jungfer, von der es immer nur ein Halbstück gibt.







































