Farbe:
Leuchtendes Strohgelb mit feinen grünlichen Reflexen – klar, brillant, jugendlich.
Nase:
Die Aromatik eröffnet mit einem oszillierenden Spiel aus gelber Frucht und frischen, grünlichen Facetten. Reifer Pfirsich, gelbe Pflaume, Mirabelle und ein Hauch Khaki-Frucht verbinden sich mit dem Eindruck saftiger, goldgelber Birne. Dahinter schwebt eine subtile, warmwürzige Note von Kurkuma und ein Hauch von Safran, präzise gesetzt, ohne opulent zu wirken.
Mit zunehmendem Luftkontakt treten pikante Gewürznuancen hervor: Kubeben-Pfeffer, Piment, Kardamom. Getrocknete Kräuter wie Majoran und Salbei ergänzen den Komplex; frische Lorbeerblätter und intensiv werdender Zitronenthymian bringen eine ätherische, herbe Frische ein, die sich wirkungsvoll gegen die Frucht stellt. Ein feiner Hinweis auf frisch gehackte Mandeln sorgt für zusätzliche Struktur und Ruhe im Gesamtbild. Die Nase wirkt insgesamt sehr harmonisch, kraftvoll und zugleich kühl konturiert.
Gaumen:
Am Gaumen zeigt sich ein energiereiches, saftgetriebenes Großes Gewächs, das sofort den Speichelfluss anregt. Die Frucht bleibt zunächst hintergründig; vielmehr dominieren die würzigen und kräuterbetonten Nuancen, die die Struktur prägen. Eine kühle, feinziselierte Finesse durchzieht den Wein, begleitet von einer zarten, nicht vordergründigen Mineralität.
Im Kern steht dieses pulsierende Wechselspiel aus Säuredruck und Würze, das sich kontinuierlich gegen die Frucht lehnt und dadurch eine enorme Trinkanimation erzeugt. Die Textur bleibt klar, straff und lebendig. Der Nachhall wirkt hell, reintönig, sehr harmonisch – unaufgeregt in seiner Größe, aber tief in seiner Ausdruckskraft.
Tasted in December 2025
Zanderfilet, roh mariniert, mit Rettich, Limettenzeste und leicht angeröstetem Sesam.
Geflämmter Lauch mit Kräuteröl, Mandelcrème und leichter Citrus-Vinaigrette.
Kalbstafelspitz (warm aufgeschnitten) mit fermentiertem Apfel, Majoranöl und kühler Buttermilch-Jus.
Peter Jakob Kühn
Das Weingut Peter Jakob Kühn gehört für uns zur unumstrittenen Spitze im Rheingau. Peter Jakob und Sohn Peter Bernhard entwickeln sich mehr und mehr zum Dreamteam. Es gab Zeiten, da schien das Weingut seinen Weg zu suchen und pendelte etwas in der Stilistik. Mittlerweile ist der Weg so klar wie stimmig. Es gibt wenige Weingüter, die in allen Bereichen Spitze sind, sei es die Basis, oder die trockenen Lagenweine, oder die edelsüßen Spitzen. Sie sind getragen von einer Dichte und Eigenständigkeit, aber nie zu fett, immer durchdringend und präsent. Peter Bernhard hat sich seine biodynamischen Sporen bei Olivier Humbrecht und im Burgund verdient. Das spürt man: Die Spitzenrieslinge erinnern manchmal an die besten Weißweine des Burgunds. Der Weg an die Spitze ging auch über die Biodynamie. Das ist mittlerweile eine Herzensangelegenheit der Kühns, und vielen gelten sie als Vorreiter. Unser besonderer Tipp ist das GG aus der Jungfer, von der es immer nur ein Halbstück gibt.







































