Farbe:
Kräftiges Rubinrot, strahlend und klar.
Nase:
Die Nase ist eine absolute Benchmark für die Region, oder „Textbook“, wie der Engländer sagen würde. Das heißt, es riecht so, wie es muss – was bedeutet: Toskana. In diesem Falle heißt es natürlich auch Sangiovese und damit verbunden die typischen Kirsch-Kaskaden, etwas Lorbeer, Thymian, Sandelholz, Macchia – die gesamte Klaviatur der Region. Ein dichtes Konglomerat mit leicht ätherisch-balsamischem Überbau, straff, stringent und sehr diszipliniert.
Mund:
Am Gaumen performt der 2023 Terre di Corzano von Corzano e Paterno wie ein Athlet: wohldefiniert, alles in Balance, nichts bolide oder übertrieben. Die Frucht ist perfekt eingegliedert in die straffe Struktur des Weines, gescheitelt von fast pudrig-feinem Gerbstoff, die Säure treibt ihn in stetem Fluss übers Palatum, der extraktreiche Kern eingeschnürt wie in eine Korsage. Tiefgründig mit rot funkelndem Kern und ätherisch-kühlem Nachhall im Finish.
Tasted in April 2025
– Auf der Haut gebratene Meeräsche mit Ragout von Tomaten, Oliven und Kapern
– Wildschweinkoteletts mit Cima di Rapa in Sardellenbutter mit Chili und Fenchelsaat
Corzano e Paterno
Ende der sechziger Jahre konnte der Schweizer Architekt Wendel Gelpke von den Nachfahren einer Florentiner Adelsfamilie ein altes, verwahrlostes Landgut in der nördlichen Toskana erwerben, die Fattoria Corzano. Einige Jahre später kam das benachbarte Anwesen Paterno hinzu, welches auch mit viel Arbeit wieder hergerichtet wurde. Heute umfasst der Besitz 140 ha Land, wovon 18 ha mit Weinreben bestockt sind. Aljoscha Goldschmidt, der Neffe Wendelins, leitet das Weingut gemeinsam mit seiner Nichte Arianna mit Hingabe und einer wunderbaren Ruhe, die sich in seinen Weinen wiederfindet. Auf Corzano entstehen sehr elegante und weiche Weine, vom „normalen“ Chianti über den Riserva „Tre Borri“ bis hin zu einem extrem langlebigen Cuvée aus Sangiovese, Merlot und Cabernet – dem „Il Corzano“. Ein besonderes Augenmerk gilt aber auch dem Weißwein „Corzanello Bianco“.











