Verkostungsnotiz von vom 02.05.2021, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Die Weinberge von Volnay liegen zwischen Monthélie und Meursault im Südwesten und Pommard im Nordosten. Es gibt 98,37 Hektar Volnay Village und 114,9 Hektar Volnay Premier Cru, von denen die Lage Les Santenots allein 29,07 Hektar umfasst. Das Besondere an dem im Jahre 1218 erstmals erwähnten Weinberg Les Santenots ist, dass er eigentlich komplett in der Gemarkung Meursault liegt, die Rotweine aber als Volnay bezeichnet werden, da es keinen roten Meursault geben darf. Les Santenots hat einen hohen Lehmanteil, der die Rotweine etwas kraftvoller und reicher in der Textur macht. Dabei behalten die Weine jedoch immer das feine Tannin eines Volnay.
Rémi Jobard hat den Wein mit 80 % Ganztrauben spontan vergoren. Seine Pinots reifen wie seine Chardonnays in Fudern und Tonneaux von Stockinger.
transparentes, leuchtendes Rubinrot
Schon die Farbe, erst recht aber der Duft des Les Santenots stehen fast archetypisch für einen Volnay und grenzen sich damit klar vom Monthélie aus gleichem Hause ab. Der Volnay ist von Beginn an immer der hellere, etwas parfümiertere und rotbeerigere Wein der beiden. Er nimmt einen vom ersten Moment an bei der Hand, und man hat keine Probleme, sich auf ihn einzulassen. Der Volnay versprüht Aromen von reifen Roten Johannisbeeren in Verbindung mit Veilchen und Rosenblättern, saftigen Kirschen und einer Spur Vanille vom Holz, die zusammen einen fast sahnig wirkenden Charakter erzielen. Gleichzeitig zeigt sich eine kühle Ader, die Spannung und Frische vermuten lässt.
Tatsächlich bringt der Volnay das Cremige, das Rotbeerige und die Frische ganz wunderbar am Gaumen zusammen. Die Frucht wirkt absolut jung und saftig. Der Wein ist gerade voll auf der Frucht, und wenn man das mag, dann ist jetzt der Zeitpunkt, diesen Volnay zu genießen, zumal das Tannin schon ausgesprochen seidig wirkt. Doch birgt der Premier Cru noch viel mehr. Da ist das sehr präzise eingesetzte Holz, das dem Wein eine sehr gute Struktur verleiht. Und da ist eine kühle Steinigkeit und eine zwar reife, aber lebendige und tragende Säure, die ein gutes Potential verheißt.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Schisch Kebap
- Sukiyaki (japanisches Fondue) mit Wagyu
- Pilzragout Stroganoff auf frischen Bandnudeln