Verkostungsnotiz von vom 14.05.2021, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Für diesen Wein nutzte Boris Champy Pinot Noir aus drei unterschiedlichen Parzellen, nämlich aus En Bignon in Bouze, Le Beaune und Le Clou in Nantoux sowie Pierres percées in Saint-Romain. Der Boden der Parzellen ist teils geprägt von rotem Lehm, teils von weißem Ton mit hohem Mergelanteil. Die Weinberge wurden teils schon in den 1980ern mit einer Stockdichte von über 10.000 angelegt, teilweise in Guyot-, teilweise in der Lyra-Erziehung. Boris Champy hat die Trauben weitgehend entrappt, nutzt also nur einen geringen Anteil an Ganztrauben, er hat schonend extrahiert und den Wein über zwölf Monate im Fuder ausgebaut, einen Anteil von 15 % jedoch in neuem Holz.
leicht transparentes Rubinrot
Bei Boris Champys Bourgogne Hautes-Côtes de Beaune Altitude 2019 wird schnell klar, wie exzellent der erfahrene Winzer mit seinem Holz umgeht. Das wirkt überaus elegant und setzt schon im Duft ein großes Ausrufezeichen. Rotbäckiges Steinobst, reife Kirschen, Zwetschgen und ein Hauch von Orangen treffen hier auf Eichen- und Zedernholz sowie auf leicht erdige und steinige Noten.
Der Gaumen ist geprägt von einer köstlichen Melange aus roten und dunklen Beeren, Kirschen und von dieser frischen, lebendigen Orangenfrucht. Dazu kommt eine Schicht von Holz und Gewürzen, Rauch und Stein sowie eine Säure, die für sehr viel Trinkfluss und einen tonischen Aspekt sorgt; denn trotz des elegant in Szene gesetzten Holzes und der reifen Frucht ist das im besten Sinne ein vin de soif, anspruchsvoll und doch unkompliziert, balanciert und – ein Burgunder im besten Sinne.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Tajine mit Trauben und Datteln
- Shabu Shabu
- Fasan mit Sauerkraut und cremigem Kartoffelpüree