Verkostungsnotiz von vom 20.09.2020, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Alta Allela ist das Barcelona am nächsten gelegene Weingut inmitten des Naturschutzgebietes Serralada de Marina Natural Park mit einem unverbauten Blick auf das nahe gelegene Mittelmeer. Es ist gehört der Familie Pujol-Busquets Guilléns und wird nach biodynamischen Grundsätzen bewirtschaftet. Alta Allela produzieren sowohl Still- als auch Schauweine, der Mirgin ist ein Cava aus 100% Mataró (Monatstrell, respektive Mouvèdre) mit bis zu 30 Monaten Hefelager. Gewachsen auf sandigen Granitböden auf einer Höhe von 150-300m über NN wurde er von Hand gelesen und mit eigenen Hefen im Stahltank vergoren. Der knochentrockene Cava ist die pure Essenz der Monastrell und somit authentisches Artefakt seiner Herkunft.
Kräftiges Rosé mit kupfernen Reflexionen.
Der 2018 Mirgin Rosé Reserva Brut Nature von Alta Alela scheint in der Nase förmlich zu flirren vor feingliedriger Frucht: Rote Johannisbeeren übernehmen die Führung, willfährig gefolgt von jugendlich ungestümem Renekloden, einem Schwung frischem Rhabarber und gestovten Äpfeln im Aufschluss. Dazu gibts frisch gebackenen Hefezopf etwas Vanille in der Kopfnote. Ein rotfruchtig duftiger Erfrischer ohne dominante Autolysenoten mit hohem Spaßfaktor.
Das feinperlige Mousseux im Antrunk befeuert die Aromen der Nase mit seinem kleinteiligen Perlenspiel, dass ihn glitzern lässt wie Sternenstaub. Die glockenklare rote Frucht wird ergänzt von zitrischen Noten und herb unterlegt von Noten nach Salbei sowie sein feinkörniges, fast poliertes Tannin. Am Gaumen fächert er sich auf in seine Spektral-Früchte und zeigt die gesamte Palette an Aromen vor strukturell substantiellem Hintergrund. Ein feines, zeitgenössisches Artefakt spanischer Schaumwein Kultur mit rasantem Trinkfluss.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Tomaten-Zwetschgen Ragout auf Frischkäse Crackern
- Piri Piri Garnelen aus der Pfanne
- Sandwich mit kaltem Schweinebauch und Zwetschgen Ketchup