Verkostungsnotiz von vom 27.10.2020, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Teroldego aus der Lage Morei (Trentino-Dialekt für dunkel) im Campo Rotaliano bei Mezzolombardo, gewachsen auf 2,5 Hektar alluvialem Schwemmland. Die Lage Morei wird von nahen, jäh aufragenden Felswänden vor kalten Nordwinden geschützt. Der Fels speichert tagsüber Wärme, die nachts auf den Weingarten abstrahlt. Der Boden hier ist sehr steinig, daher relativ warm, dicht, dunkel, mineralisch, und zwar so, wie ihn der gleichnamige Wein, der Morei Teroldego, widerspiegelt. Der Wein wurde acht Monate in spanischen Kelleramphoren ausgebaut, sog. Tinajas.
leicht transparentes Granatrot bis Purpurrot
Vom Brüderpaar Morei und Sgarzon ist der Morei immer der dunklere und auch dunkelfruchtigere Wein, wie der Name schon sagt. Im 2019er Jahrgang wirkt der Wein schon im Duft ungemein ausgewogen. Er erinnert an saftige Brombeeren und Holunder, an ein paar Schlehen und auch an ein wenig Süßholz, dazu an Malven und an von der Nachmittagssonne gewärmtes Unterholz am Waldesrand.
Am Gaumen zeigt der Wein die Präzision und Spannung, die so typisch ist für Foradoris Amphoren-Weine. Der Morei hat Grip und verfügt über die Tinaja-Sandpapier-Textur in Verbindung mit einer linearen Säure und einer Mischung aus reifer, aber knackiger dunkler Frucht, Tabak, etwas Hefe und Unterholz. Der Wein pulsiert geradezu im Finale, so lebendig und mineralisch ist er.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Szegediner Gulasch vom Waller
- Entenkeulen mit fermentiertem Rotkohl, Spitzkohl und Fenchel
- Rote-Bete-Suppe mit Rauchsalz und Pomelo-Zesten