Verkostungsnotiz von vom 23.08.2020, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Die Pündericher Lage Marienburg Fahrlay ist ein Weinberg mit vornehmlich blau leuchtendem Schiefer. Der Tonanteil ist hoch, und es findet sich auch ein kleiner Anteil von Kalkpartikeln. Die sehr schotterige terrassierte Lage ist nach Süden ausgerichtet. Die Art des Gesteins sorgt im Wein später für hohe Spannung und Mineralität. Die Trauben von den rund 75 Jahre alten Reben erhalten nach Lese und Sortierung eine längere Maischestandzeit, werden sehr langsam mit geringem Druck gepresst und spontan vergoren. Die Klärung findet durch Sedimentation statt. Außer kleinen Schwefelgaben kommt nichts mehr hinzu. Der Ausbau erfolgt in traditionellen moselanischen Fuderfässern von 1.000 Litern Fassungsvermögen.
Im Duft zeigt sich das Fahrlay Große Gewächs 2018 recht dunkelwürzig mit leicht rauchigen Noten vom Schiefer, Trockenkräutern und Erde. Dazu aber kommt etwas cremiges Lanolin und eine fast heitere Note von weiß- und gelbfleischiger Steinobstfrucht, reifen Zitrusfrüchten und Kernobst.
Am Gaumen liefert der Fahrlay-Riesling beeindruckend viel Säure in diesem Spiel aus heller Frucht und dunkler Würze. Sie ist reif, aber durchaus druckvoll. Die Schieferwürze zeigt sich auch hier präsent und dunkel, der Riesling liefert enorm viel Kraft, ist klar, präzise und frisch, während sich die Mineralik präsent und lebendig zeigt. Insgesamt ist das ein machtvoller Wein: reif, elegant, intensiv und voller Spannung.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Carpaccio von der Gurke und ganz kurz angebratenem Wildlachs mit weißen Johannisbeeren und Mandeln
- Zander in Schnittlauch-Beurre blanc
- Thailändischer Grüne-Bohnen-Salat mit Nuoc-Mâm, Erdnüssen, Minze und Paprika