Verkostungsnotiz von vom 24.08.2020, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Die Pündericher Lage Marienburg Falkenlay – gelegen zwischen Fahrlay und Rothenpfad – ist ein nach Süden ausgerichteter Weinberg mit vornehmlich grauem Schiefer. Es gibt recht viel Verwitterungsgestein mit Kalkanteilen. Die Trauben erhalten nach der Lese und Sortierung eine Maischestandzeit und werden sehr langsam mit geringem Druck gepresst und spontan vergoren. Die Klärung findet durch Sedimentation statt. Außer kleinen Schwefelgaben kommt nichts mehr hinzu. Der Ausbau erfolgt in traditionellen moselanischen Fuderfässern von 1.000 Litern Fassungsvermögen.
Der Marienburg »Falkenlay« 2018 Riesling macht einen Auftakt mit ein wenig Senfsaat, zerstoßenem Stein mit leichter Rauch- und Flint-Würze, Lanolin, etwas Speck und vielen getrockneten Gartenkräutern. Frucht findet man hier kaum, es sei denn aus einem hell zitrischen Bereich.
Am Gaumen präsentiert sich der Riesling zunächst seidig, gleichzeitig kraftvoll und würzig mit einem ein wenig süß und würzig wirkendem Lardo di Colonnata, der auf der Zunge zerfließt. Dann wird es wieder trocken und zwischenzeitlich sogar kühl. Die Säure wirkt etwas reifer als beim Fahrlay, ist aber immer noch klar und griffig. Der Wein besitzt eine große innere Spannung, ist stoffig und kompakt, lang und wird mit Luft und Wärme immer komplexer. Gleichzeitig wird auch die Säure immer lebendiger, klarer und druckvoller.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Geschmorte Kalbsbrust mit geschmorten Salatherzen, Pfifferlingen und Kartoffelstampf
- Schellfisch mit Kohlrabi, Karotten und Koriander
- Butterbohnenpüree mit Dukkah