Verkostungsnotiz von vom 24.08.2020, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Die meisten Weinberge am Haardtrand im Übergang von der Rheinebene zum Pfälzer Wald sind nach Osten ausgerichtet. Im Sonnenschein liegt allerdings in der Siebeldinger Sommerseite im Queichtal, und die ist südlich exponiert. Der Weinberg liegt auf 160 bis 250 Metern und hat eine Hangneigung von 5 bis 20 %. Der Spätburgunder steht, südwestlich ausgerichtet, auf Muschelkalkboden aus dem Trias. Nach selektiver Handlese wurden die Trauben entrappt und über mehrere Tage kühl vorvergoren. Die anschließende Maischegärung dauerte rund eine Woche, der Wein blieb dann noch zwei weitere Wochen auf der Schale. Die malolaktische Gärung erfolgte im Holzfass. Genutzt wurden vorwiegend neue französische und Pfälzer Barriques. Der Spätburgunder reifte dort rund 20 Monate, anschließend erfolgte die Flaschenreife.
sattes, noch leicht transparentes Kirschrot
Der 2015er Spätburgunder »R« öffnet sich mit einer Note von Cassis-Drops. Schnell aber gewinnen Kirschen und Waldbeeren die Oberhand, die sich mit betont würzigen Noten von Zimt und schwarzem Kardamom, Kräutern und Holz verbinden. Die Reife des Weines lässt zudem schon ein paar balsamische Noten erahnen.
Am Gaumen wirkt das Große Gewächs zunächst recht süß mit seinem reifen Fruchtkern, rund in seinem Tannin und elegant in der Säure. Gerade das Tannin wirkt in 2015 deutlich feiner und seidiger als im Vorgängerjahr. Dabei bleibt dieser Pinot aber immer auf der kraftvollen Seite mit Extrakt und Würze sowie einem Hauch von Paprikaessenz und schafft es trotz seiner Vielschichtigkeit in hohem Maße, süffig zu wirken.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Gebratener Rinderrücken mit Teriyaki-Lack und Kartoffel-Rote-Bete-Püree
- Szegediner Gulasch mit Salzkartoffeln und Sauerrahm
- Steinpilz-Soufflé mit Brombeer-Balsamico-Jus