Verkostungsnotiz von vom 03.08.2020, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Der Pinot noir stammt aus der Premier-Cru-Lage Aux Fourneaux in Savigny-lès-Beaune sowie aus einem Teil der Lage, der nur als Ortswein deklariert ist, weshalb beim Jahrgang 2018 der Zusatz „Premier Cru“ entfällt. Die Gemeinde liegt rund dreieinhalb Kilometer nordwestlich von Beaune und verfügt mit 383 Hektar über eine der ausgedehntesten Weinflächen in dieser Region. In der Premier-Cru-Lage Aux Fourneaux besitzt die Domaine Chandon de Briailles 1,68 Hektar in östlicher Ausrichtung. Der Boden ist lehmig und tiefgründig. Im oberen Teil der Parzelle befindet sich auch im Oberboden Kalk. Die spontane Gärung erfolgte im Holz-Cuve mit recht hohen Ganztraubenanteilen. Danach ging es per Schwerkraft in die Barriques und Tonneaux mit geringem Neuholzanteil. Es schloss sich ein rund 14 Monate währender Ausbau an ohne weitere Bewegung oder Abstiche. Die Füllung erfolgte mit minimalem Schwefelanteil, meist direkt aus dem Fass.
Der lehmige und tiefgründige Boden der Lage Aux Fourneaux liefert die Grundlage für den Charakter des Weines. Der 2018er Pinot verbindet eine warme Anmutung mit dem leicht süßen Duft von reifen Himbeeren, Pflaumen und Süßkirschen in Kombination mit Pfingstrosen, Zimt sowie dunkleren Noten von Oliventapenade und trockenem Unterholz. Er ähnelt durchaus dem Premier Cru der benachbarten Lage Les Lavières, wirkt aber insgesamt etwas dunkler, weicher dunkler und ein wenig holzwürziger.
Der 2018er Aux Fourneaux wirkt wie seine Vorgänger vom ersten Moment an einladend mit seiner seidigen Textur, seiner süßen dunklen Frucht und einer bemerkenswerten Saftigkeit. Das Tannin des Savigny-lès-Beaune schmilzt am Gaumen wie Vollmilchschokolade mit einem nur leichten Anteil von dunkler herber Schokolade. Der Pinot noir aus tiefgründiger Lage bietet viel dunkle, saftige und fleischige Frucht mit einem spannungsvollen Säurespiel. Trotz der Kraft, die der 2018er Jahrgang hat, zeigt sich der Wein frisch und geradezu spielerisch lebendig. Er ist jetzt voll da und hat sicher Potential für ein Jahrzehnt.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Côte de Bœuf mit Pfifferling-Kartoffel-Galette und Sauce aux oignons d’Auxonne
- Wildentenbrust mit Salbei-Jus und Polenta
- Suprême vom Schwarzfederhuhn mit Fallot-Senfsauce und jungem Gemüse