Verkostungsnotiz von vom 11.05.2020, Copyright Christina Hilker und Vinaturel:
Kurzvita Christina Hilker:
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
Südtiroler einfache Pergel im steilen Gelände, lehmiger Sand, vulkanischer Ursprung und moränische Ablagerungen (Porphyr, Basalt, Granit), sehr tiefgründig und durchlässig.
Nach der Handlese wurden die Trauben gequetscht und spontan vergoren in Holzgärständern, ohne Temperaturkontrolle mit 80 % der Kämme. Danach folgte die fünfmonatige Gärung inklusive Nachmazeration, Reifung in Holzgärständern und Ovalfässern für 12 Monate und 10 Monate in Beton und im Ovalfass. Händische Füllung ohne Schönung und Filtration.
Funkelndes Granatrot mit violetten Reflexen.
Was für einen ursprünglichen und wilden Duft zeigt der 2017er Campill frisch geöffnet: Frische Erde, Graphit und Zedernholz, begleitet von Gewürzen wie Nelken und Wacholderbeeren. Mit etwas Sauerstoffkontakt gesellen sich Fruchtnoten von Zwetschgen, Schlehe, Brombeeren und dunklem Pflaumenmus hinzu. Vernatsch mit Tiefgang kündigt sich an.
Am Gaumen wirkt der 2017er Campill saftig und zugleich elegant. Er betört mit geschliffener Säure und einer seidigen und feinkörnigen Tanninstruktur. Er wirkt zu keinem Zeitpunkt sättigend und bereitet leicht gekühlt solo schon großartigen Genuss, noch besser mundet er mit Südtiroler Küche. Wieder einmal beweist Martin Gojer, dass er mit Vernatsch Zauberstücke vollbringt!
Speiseempfehlungen von Christina Hilker:
- Südtiroler Speck mit Schüttelbrot
- Geflügelfrikassee mit Tomaten und frischem Thymian
- Carpaccio vom Hirsch mit Granatäpfeln, Balsamico und Thymian