Verkostungsnotiz von vom 02.02.2020, Copyright Peter Müller und Vinaturel:
Kurzvita Peter Müller:
Peter H. Müller, Jahrgang 1980 mit geschützter Ursprungsbezeichnung Ulm, fand, nach seiner Sturm & Drang Zeit und einem abgebrochenen Studium der Anglistik, Amerikanistik und Volkskunde, seine Heimat in der Gastronomie.
Von 2006 an ließ er sich zunächst den Weg weisen von Jan Bimboes & Klaus Buderath (Landgasthof Adler*, Rammingen). Danach zog es ihn ins Schlosshotel Lerbach zu Nils Henkel** & Thomas Sommer. Sechs Jahre lang, seit 2013 als Chef-Sommelier, genoss er dort den Ansporn Bühnenbildner für Speisen und Getränke zu sein um diese im rechten Licht voneinander profitieren zu lassen.
2014 wurde er dankbar zu „Deutschlands Falstaff Sommelier des Jahres“.
Seit Frühling 2015 lebt der vielgereiste Weinliebhaber im Burgenland in Österreich und erfreut die Gäste des Restaurants Taubenkobel in Schützen am Gebirge mit seinen Laudationes für die Weine und Teller.
Der Wein zeigt sich in hellem Strohgelb mit dezenten silbrigen Reflexen klar und glänzend im Glas.
Als würde er sagen wollen, dass die Frucht gar nicht so wichtig sei, konzentriert sich dieser Xarel-lo mit Bedacht auf Kräuterwürze und folgt dem burgundischen Modell einen Ort mittels des Mediums der Rebe gedanklich und physisch festzuhalten. Noch vor den Nebenrollen des Ensembles, gelber Apfel und Quitte, strahlen Akteure wie Lorbeer, sanftes Zedernholz und Drehtabek sowie weißer Pfeffer, Sternanis und Kurkuma. Zarter, kalter Rauch trifft auf die vitalisierende Frische des Duftes von erstklassigem Olivenöl.
Angetrieben von gelbfruchtiger Saftigkeit, dennoch stets gen kernige Würze orientiert, tritt der 2018 Espenyalluchs Xarel-lo von Enric Soler am Gaumen das Pedal durch und kennt kein Halten mehr. Mühelos würde er es auf's Podest schaffen als Pirat in einer Blindprobe herausragender Weine des Maconnais. Sein agiler Körper, seine schnittige und stimmig eingegliederte Säure, nur ein Hauch von anregender Bittere und förmlich schmeckbare, unumstößliche Willenskraft machen den Espenyalluchs zu einem fesselnden Charakterwein.
Speiseempfehlungen von Peter Müller:
- Gegrillter Blumenkohl mit Safranrisotto, Röstzwiebeln und Estragonpesto (Vegetarisch)
- Geräucherte Makrele mit Bohnenkraut, Topinambur und klarer Tomatenessenz
- Brathähnchen mit Maispüree, Erbsen, Chipotle und Kroketten