Verkostungsnotiz von vom 04.03.2020, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Die Frucht stammt aus dem Steinmassl in Langenlois. Die Böden der steilen Terrassen, die bis hoch auf 340 Meter reichen, sind im Oberboden von bis zu einem Meter dicken Felsbraunerden geprägt, die teilweise Kalk beinhalten. Darunter findet sich Paragneis (Gföhler Gneis), Glimmerschiefer und Amphibolit (Loisberger Zoisit-Amphibolit) sowie heller Granitgneis.
Nach der selektiven Handlese in 20-Kilo-Kisten bis Mitte Oktober 2017 wurde der Riesling nach 12- bis 24-stündiger Standzeit spontan zu 50 % im Edelstahl und zu 50 % im großen Holz über vier bis sechs Wochen bei maximal 22 °C vergoren. Ausgebaut wurde der Wein im Stahltank auf der Vollhefe für sechs Monate und auf der Feinhefe für vier Monate.
helles Goldgelb mit grünen Reflexen
Offenherzig und einladend präsentiert sich der Ried Steinmassl Riesling mit jeder Menge an reifem Steinobst und einigen exotischen Noten. Marillen fallen hier besonders auf, und zwar in saftig reifer Art wie auch in kompottiger Form zusammen mit ein wenig Sahnecrème. Dazu kommen Noten von Reineclauden und Vanille, weiße Blüten, ein wenig Honig und exotische Düfte von Grapefruits und Papaya. Im Hintergrund findet sich eine kräutrig steinige wie auch eine herb kühle Note.
Am Gaumen ist der Riesling überaus saftig und cremig, verliert dabei jedoch nie sein pures straffes und präzises Gefüge aus rassiger Säure, leichter Phenolik und lebendiger Mineralität. Ja, agil ist der Steinmassl bis ins Finale, wo die Papaya wieder zum Vorschein kommt und ebenso die pikante Grapefruitnote. Ein wenig Honig sorgt für ein Plus an Süße und Seidigkeit und kontert die markante Säure. Das macht nicht nur aktuell Spaß, das hat auch viel Potential.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Marillenkuchen mit Schlagobers
- Perlhuhn auf Steinpilzen mit Marillen-Chutney
- Gebackener Blumenkohl mit kreolischem Kokosmilch-Curry und Erdnüssen