Verkostungsnotiz von vom 11.02.2019, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Tiefes, blickdichtes purpurrot mit violetten Reflexen.
Die Cuvée aus Syrah, Viognier und der einst fast vergessenen von Stephane Bassenon rekultivierten Rebsorte Serine zeigt sich auch aromatisch von seiner dunklen Seite: Rauch, Teer, Jod, Dörrfleisch und frisch gegerbtes Leder sind olfaktorisches Leitmotiv, über allem schwebt derweil eine leichte Reduktion, also kopfüber in die Karaffe damit. Mit mehr und mehr Luft folgen dunkle Früchte, Brombeere, Maulbeere und dunkle Schokolade sowie Bittermandel. Ein Wein mit fast monolithisch-komplexem und sehr geschlossenem Geruchsbild.
Auch am Gaumen zeigt er sich fest und geschlossen und schickt keine Jubelperser vor, um von seinen Qualitäten zu überzeugen. Mit fest geschnürtem Tannin-Korsett ummantelt er das Mark der extraktreichen, schwarzen Frucht und unterlegt sie mit Bitterschokolade und dunklem Tabak. Strukturell von den Gerbstoffen getragen ist die Säure fest verpackt, sein Nachhall skizziert durch ein jodiges, fast salines Finish mit immensem Nachhall. Für Fortgeschrittene.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Kastanien-Risotto mit Süßholz Jus
- Gegrillter Schwertfisch mit Brombeer-Minz Coulis und Holzkohle-Öl
- Taube in Blutsauce mit gedörrten Brombeeren und Sellerie-Apfel-Stampf