Verkostungsnotiz von vom 16.02.2018, Copyright Peter Müller und Vinaturel:
Kurzvita Peter Müller:
Peter H. Müller, Jahrgang 1980 mit geschützter Ursprungsbezeichnung Ulm, fand, nach seiner Sturm & Drang Zeit und einem abgebrochenen Studium der Anglistik, Amerikanistik und Volkskunde, seine Heimat in der Gastronomie.
Von 2006 an ließ er sich zunächst den Weg weisen von Jan Bimboes & Klaus Buderath (Landgasthof Adler*, Rammingen). Danach zog es ihn ins Schlosshotel Lerbach zu Nils Henkel** & Thomas Sommer. Sechs Jahre lang, seit 2013 als Chef-Sommelier, genoss er dort den Ansporn Bühnenbildner für Speisen und Getränke zu sein um diese im rechten Licht voneinander profitieren zu lassen.
2014 wurde er dankbar zu „Deutschlands Falstaff Sommelier des Jahres“.
Seit Frühling 2015 lebt der vielgereiste Weinliebhaber im Burgenland in Österreich und erfreut die Gäste des Restaurants Taubenkobel in Schützen am Gebirge mit seinen Laudationes für die Weine und Teller.
In sattem leuchtenden Goldgelb zeigt sich der Wein klar und glänzend im Glas.
Direkt nach dem Öffnen kehrt einem dieser Hund den Rücken zu und Ungeduld wird abgestraft durch Verschlossenheit. Guter Ausgangspunkt für großen Wein.
Dieser hier braucht Luft und Geduld, also ab in die Karaffe.
Zunächst eröffnen sich aus der Kompaktheit keimende Sprossen von Gartenkresse, Rucola und Bockshornklee. Diese äußerst anregende Kräutrigkeit wird ergänzt durch einen ausführlichen Gang durch Zitrushaine. Abrieb von Zitronenschale und Limettensaft, sowie Blüte und Blatt von Orangen sorgen, nebst frischem grünen Apfel, für ein filigranes Fruchtbild. Ein „Riech-Wein“, dessen subtile Grazie nach Zeit verlangt.
Am Gaumen glänzt der 2014 Riesling Steiner Hund des Nikolaihof durch die uneingeschränkte Verkörperung dessen, was brillanten Riesling ausmacht: Größe durch Zurückhaltung und Feinfühligkeit. Filigran statt fulminant. Funkelnd aufblitzend erstrecken sich fruchtige Spitzen den Gaumen entlang. In sich gespannt, doch voller Ausgewogenheit klingt dieser Riesling bedacht doch mit langem wiederkehrenden Echo aus.
Am besten einen Tag vor Genuss öffnen.
Speiseempfehlungen von Peter Müller:
- Steinpilz-Tatar mit Kerbelcreme und weißem Mohn (vegetarisch)
- Makrele mit geschmolzenen Zwiebeln, Estragon und Garnelen-Sugo
- Hühnerbrust aus der Salzkruste mit Butternuss Kürbis und Ingwerjus