Verkostungsnotiz von vom 26.02.2018, Copyright Peter Müller und Vinaturel:
Kurzvita Peter Müller:
Peter H. Müller, Jahrgang 1980 mit geschützter Ursprungsbezeichnung Ulm, fand, nach seiner Sturm & Drang Zeit und einem abgebrochenen Studium der Anglistik, Amerikanistik und Volkskunde, seine Heimat in der Gastronomie.
Von 2006 an ließ er sich zunächst den Weg weisen von Jan Bimboes & Klaus Buderath (Landgasthof Adler*, Rammingen). Danach zog es ihn ins Schlosshotel Lerbach zu Nils Henkel** & Thomas Sommer. Sechs Jahre lang, seit 2013 als Chef-Sommelier, genoss er dort den Ansporn Bühnenbildner für Speisen und Getränke zu sein um diese im rechten Licht voneinander profitieren zu lassen.
2014 wurde er dankbar zu „Deutschlands Falstaff Sommelier des Jahres“.
Seit Frühling 2015 lebt der vielgereiste Weinliebhaber im Burgenland in Österreich und erfreut die Gäste des Restaurants Taubenkobel in Schützen am Gebirge mit seinen Laudationes für die Weine und Teller.
In sattem leuchtenden Goldgelb zeigt sich der Wein klar und glänzend im Glas.
Dezente Opulenz verheißend, präsentiert sich der Wein in der Nase mit ausgeprägter gelber Frucht und Exotik. Der Duft von reifer Honigmelone bekommt einerseits einen hauchdünnen Überzug von Butterscotch Toffee, andererseits einen belebenden Twist durch Mandarinenschale und Zitronengras. Mit dezenten Noten von getrockneten Bananenchips und frischer Feige bewegt sich der Pfälzer eher auf der fruchtigeren, als auf der gänzlich kargen Seite und wird dabei unterstützend geerdet durch die Aromen von Johannisbeerstrauch, Pfeifentabak und leicht gerösteter Erdnuss.
Am Gaumen bekommt man freudig und widerstandslos die Erfahrungswerte der Familie Rebholz im Umgang mit der Chardonnay Traube zu spüren. Der 2016 Chardonnay besticht durch Körperspannung und einen unumstößlichen Gleichgewichtssinn. Weder zu schlank, noch zu mollig und mit äußerst achtsamem Fingerspitzengefühl in Bezug auf den Einsatz des Holzfasses. Er tritt breitschultrig und von, schier tropischer, Frucht getragen auf, wird dann jedoch gestützt von dezenter Bitterkeit gepaart mit astraler Säure. Zart röstig hallt er nach und steigt auf wie weißer Rauch.
Speiseempfehlungen von Peter Müller:
- Gebackener Mozzarella in der Sesamkruste mit Auberginenpüree und Olivenkraut (vegetarisch)
- Gebratener Thunfischbauch mit Mangold und Kurkuma-Risotto
- Roastbeef mit Sauce Tartar, Sardellen und Salzgurken