Verkostungsnotiz von vom 01.06.2018, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Helles Goldgelb, leuchtend und klar.
Der Ganz Horn im Sonnenschein zeigt sich auch in der Jugend bereits redselig und offenherzig in der Aromatik. Zitrusnoten von Zesten bis Orangenblüte decken das Spektrum ab und werden von reifen Aprikosen ergänzt. Kräuterwürzige Noten nach Verveine und Lorbeer konturieren die Nase mit feinherben Noten, nasse Tafelkreide und Kieselsteine künden von mineralischer Tiefgründigkeit.
Fokussiert, gradlinig und straff zeigt sich der 2016 Ganzhorn im Sonnenschein von Ökonomierat Rebholz im Antrunk. Keine vordergründige Frucht heischt hier um Aufmerksamkeit, es geht alles sehr aufgeräumt von statten. Die Zitrusnoten der Nase spiegeln sich am Gaumen und geben ihm in Kombination mit der reifen Säure enorme Länge. In der Gaumenmitte baut er rasch enormen Druck auf und legt so trotz seiner trügerischen Finesse die Karten auf den Tisch: Hier ist substantieller Wein mit Zukunft im Kelch, der jetzt mindestens einen Tag karaffiert, besser jedoch für mindestens fünf Jahre in den Keller gehört.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Burrata mit frischen Strauchtomaten, Rauchmandel-Crème und Kapern (vegetarisch)
- Am Lorbeerzweig gegrillte Lotte auf Tomaten-Mango Salsa mit Koriander
- Kalbsfilet auf Aprikosen-Salbei-Stampf