Verkostungsnotiz von vom 11.02.2019, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Rubinrot, strahlend und klar.
Der 2014 Roero Nebbiolo von Luca Faccenda beweist auch in diesem allgemein als schwierig angesehen Jahr, dass Nebbiolo nicht zwingend einen Wein ergeben muss, den man für Äonen einkellern muss, um seine Gerbstoffe zu domestizieren. Er zeigt mit mustergültiger Nase, dass Nebbiolo auch unter der Kategorie ‚Spaß im Glas‘ sofort funktionieren kann. Die typische Kirschfrucht wird ergänzt durch Himbeere und Brombeere, würzig unterlegt durch milde Gewürznoten und floralen Akzenten im Obertonbereich.
Am Gaumen wird das joviale Versprechen unkomplizierten Genusses eingelöst. Mit saftiger Frucht zeigt er sich offenherzig und alles andere als vernagelt. Man kommt direkt ins Gespräch, plaudert über den Jahrgang, der ihm feste, doch animierende Gerbstoffe verliehen hat und die leuchtende Frucht herausstellt. Seine Säure verleiht ihm rasantes Trinktempo bei niederschwelligem Schluckwiderstand und animierend herbem Finale.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Tagliatelle mit Steinpilzen, Knoblauch und Petersilie (vegetarisch)
- Kabeljau in Schwarzbrotpanier und Beurre Rouge
- Krosse Ferkelhaxe mit gedörrten Pflaumen und Pastinaken aus dem Ofen