Verkostungsnotiz von vom 28.09.2016, Copyright Peter Müller und Vinaturel:
Kurzvita Peter Müller:
Peter H. Müller, Jahrgang 1980 mit geschützter Ursprungsbezeichnung Ulm, fand, nach seiner Sturm & Drang Zeit und einem abgebrochenen Studium der Anglistik, Amerikanistik und Volkskunde, seine Heimat in der Gastronomie.
Von 2006 an ließ er sich zunächst den Weg weisen von Jan Bimboes & Klaus Buderath (Landgasthof Adler*, Rammingen). Danach zog es ihn ins Schlosshotel Lerbach zu Nils Henkel** & Thomas Sommer. Sechs Jahre lang, seit 2013 als Chef-Sommelier, genoss er dort den Ansporn Bühnenbildner für Speisen und Getränke zu sein um diese im rechten Licht voneinander profitieren zu lassen.
2014 wurde er dankbar zu „Deutschlands Falstaff Sommelier des Jahres“.
Seit Frühling 2015 lebt der vielgereiste Weinliebhaber im Burgenland in Österreich und erfreut die Gäste des Restaurants Taubenkobel in Schützen am Gebirge mit seinen Laudationes für die Weine und Teller.
Der Wein ist klar, glänzend und gibt sich leicht durchscheinend in Purpur mit granatrotem Rand.
Die Würze gibt die Marschrichtung vor und zeigt der Frucht freundlich aber bestimmt den Weg.
Von einer roten Basis ausgehend aufgrund von Sauerkirsche, frischer Zwetschge und Sanddorn, trifft sich alles im Mörser, was an Wildgewürz erinnert. Gewürznelke, Piment, schwarzer Pfeffer und Wacholderbeeren finden hier genauso ihren Platz, wie Senfsaat, getrocknete Cranberries und ein Hauch von Kümmel. Bei all jener Vielfalt ist die Nase des Weins jedoch gänzlich ausbalanciert und von subtiler Eleganz.
Am Gaumen legt der 2015 Carignano von Ampeleia vorfreudig erst mal Tanzboden aus. Rotfruchtig, von Kirsche dominiert, gibt er sich feingliedrig mit weichem kleinkörnigen Tannin und von trinkiger Viskosität. Lustigerweise dreht sich die Präsenz der Aromatik und die ausgeprägte Würze der Nase überlässt am Gaumen der Frucht komplett den Vortritt. Seine mittelgewichtige doch erfrischende Säure gibt ihm zusätzlich langen Atem und eine beherzte Leichtigkeit. Am besten leicht gekühlt bei 15-16° Celsius genießen.
Speiseempfehlungen von Peter Müller:
- Auberginenpüree mit schwarzen Nüssen und pochierten Wachteleiern
- Gegrillte Rotbarbe mit Chorizo-Soße, Spitzpaprika und Buchweizen
- Geschmorte Kalbsbäckchen mit violetten Kartoffeln und Wirsing