Verkostungsnotiz von vom 10.11.2015, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Helles purpurrot mit zarten violetten Reflexen, transparent und leuchtend.
Ein Betörendes Parfum strömt aus dem Kelch, noch bevor der geneigte Zecher seine Nase in dessen Richtung bewegen kann. Ätherisch opulent schwappen Aromen nach vollreifen schwarzen Kirschen, Brombeeren und Blutorangenzesten aus dem Glas. Über den opulenten Fruchtnoten schwebt ein ätherisch-balsamischer Schleier, der feine Gewürznoten nach Nelken und Süßholz hinzufügt. Lorbeer und Unterholz runden das Oeuvre ab, nicht ohne florale Noten nach Veilchen und Rosenblättern bei zu steuern.
Am Gaumen zeigt sich der 2010 Les Marnes Pinot Noir von der Domaine Vacheron von seiner femininen Seite. Duftig und zart, doch mit dem Rückgrat einer Iron Lady. Seine Tannine sind reif, engmaschig und fest verwoben, jedoch allzeit fein und seiden. Der Säurebogen ist lang geschwungen, er gibt dem Wein seine Frische und Eleganz. Trotz aller Delikatesse ist er entschlossen und standhaft. Jung genossen gehört er mindestens in große Gläser, besser jedoch für ein paar Jahre in den Keller.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Pochiertes Ei in Rotweinsauce auf Toast (vegetarisch)
- Thunfischsteak mit weißen Zwiebeln in Tomatensugo
- Rinderfiletspitzen in leichter Rotwein-Speckstippe