Verkostungsnotiz von vom 01.10.2015, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Helles Goldgelb mit Weißgoldenen Reflexen.
Die Nase des 2012er Brand von Zind Humbrecht kündet bereits von einem steinigen Vergnügen: Gewachsen auf mageren Granitböden schwingt die Mineralik sich einem förmlich entgegen. Gelbes Kernobst, Äpfel, Quitte und ein paar Kräuter wie Salbei heften sich dabei an deren Fersen. Der Wein benötigt mindestens eine Stunde Karaffe auf der Fensterbank, besser aber fünf Jahre im Keller.
Am Gaumen zeigt sich der Brand sehr druckvoll, seine deutliche Mineralik ist wunderbar verwoben in die Struktur des Weines. Eine sanfte Frucht im Antrunk begrüßt den Trinker charmant, eine aparte Restsüße puffert die Mineralik am Gaumen. Ein zartes Korsett feinster Gerbstoffe konturieren den Abgang und sorgen mit ihrem leichten Bitterton für Nachdruck und Länge. Epischer Nachhall mit viel Bass.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Vegetarische Krautwickel, geschmort aus dem Ofen (vegetarisch)
- Rascasse im Bouillabaisse-Sud mit Safran, Fenchel und Orangenschalen
- Hühnchen mit Trüffeln aus der Salzkruste