Verkostungsnotiz von vom 07.07.2014, Copyright Christina Hilker und Vinaturel:
Kurzvita Christina Hilker:
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
I Vigneri di Salvo Foti VINUPETRA
Dieser Rotwein vom Ätna mit DOC-Qualität stammt aus dem Weinberg Calderara im Bezirk Porcheria. Hier wachsen auf 700 m.ü.M. die autochthonen Rebsorten Nerello Mascalese, Nerello Cappuccio, Alicante und Francisi. Der Weinberg mit einer Fläche von gerade einmal 0,5 ha ist mit Reben mit einem Durchschnittsalter von über 100 Jahren im Alberello-Etneo-Erziehungssystem bestockt, die Pflanzdichte liegt bei 10.000 Stöcken je Hektar. Die Kultivierung der Weinberge erfolgt von Hand, wobei ausschließlich natürliche Produkte zum Einsatz kommen. In der Vinifizierung wird auf Temperaturkontrolle, Filtration und den Einsatz künstlicher Hefen verzichtet. Abstich und Abfüllung erfolgen nach den Mondphasen.
Gedecktes Violettrot mit minimalen Aufhellungen zum Rand hin.
Was für ein Duft! Der 2012er Vinupetra zeigt sich schon in der Nase mit Opulenz und fulminanter Frucht, süße schwarze Kirschen, Blaubeeren, Blaubeerkonfitüre, Cassis und Holundermark dringen in die Nase und wirken dabei sehr mineralisch. Begleitet wird der fruchtige Duft von einer unwahrscheinlich intensiven steinigen Note und Aromen von nasser Erde und Trüffel. Wie auch im Vorjahr ist die Ähnlichkeit zu den großen Weinen des Bordeaux (Graves) faszinierend.
Am Gaumen wirkt der 2012er Vinupetra opulent und ist deutlich von einer süßen Frucht geprägt, die an schwarze Kirschen und Cassis denken lässt. Durch die ausgeprägte Frucht, die Süße am Gaumen vermittelt wirkt sowohl die Säure-als auch die Tanninstruktur sehr gut eingebunden. Trotz allem zeigt er sich im momentanen jugendlichen Stadium noch unfertig und bewegt sich deutlich auf der fruchtigen Seite. Es wäre schade, wenn man nicht die Geduld aufbringen würde diesen Wein noch zu seiner Vollendung reifen zu lassen.
Wer nicht warten möchte, sollte ihn unbedingt dekantieren und auch ein bis zwei Tage der Öffnung im Kühlschrank lassen ihn gewinnen.
Speiseempfehlungen von Christina Hilker:
- Geschmortes Kaninchen-Sugo mit Parpardelle
- Hirschmedaillons mit Wirsingkohl und Cranberries
- B½uf bourguignon mit eingelegten Kirschen und Polenta