Verkostungsnotiz von vom 19.04.2015, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Blassgelb mit silbernen Reflexen.
In der Nase zarte Frucht, frischer gelber Apfel, evtl. Birne, danach kräuterig-vegetabile Aromen nach Rucola und grünen Mandeln. Nasse Strasse nach einem Sommerregen, Zitronenmelisse und Nussschalen sowie etwas reduktive Noten gepaart mit ätherischen Komponenten.
Der Wein ist erstaunlich stoffig und vor allem würzig. Der Körper ist unglaublich dicht, es vibriert quasi im Mund. Bei diesem Pinot Gris geht es offensichtlich nicht um Frucht, sondern um Würze und Komplexität, um ein haptisch erlebbares Mundefühl. Aromen von Gewürzen, Muskatblüte und Piment vermischen sich mit leisen Fruchtaromen von Apfelschalen. Der Wein hat trotz seiner Kraft eine dosierte Bolidität, die ihn sehr sanft erscheinen lässt. Ein Wein mit kreidig-kühlem Finish, strukturell äußerst interessant.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Perlhuhn mit Kastanien
- Fasan in cremiger Sauce mit Pilzen
- Ente mit Äpfeln und Kastanien