Verkostungsnotiz von vom 27.12.2022, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Die Lage Les Chênes liegt im östlichen Teil der Gemarkung Cumières unweit der Straße nach Aÿ unterhalb der berühmten Abtei von Hautvillers. Die Parzelle befindet sich optimal in mittlerer Hanglage, ist nach Süden ausgerichtet und wird schon seit den 1970ern biologisch-organisch bewirtschaftet. Reiner Kreidekalk liegt unter einer dünnen Schicht aus Lehm und Schluff. Der Chardonnay wurde über acht Monate in gebrauchten Fässern ausgebaut und lag dreieinhalb Jahre sur lattes, bis er am 30. Mai 2022 degorgiert wurde. Es wurden 3.320 Flaschen abgefüllt.
helles Platin, lebendiges Mousseux
Vincent Lavals Blanc de Blancs gehört mit jedem Jahrgang zu den großen Weinen der Region. Das ist auch in 2018 nicht anders, wo sich der Champagner mit Kraft und Präzision, Energie und einer Frische präsentiert, die einem irisierenden Licht gleicht. Es duftet nach reifen Zitrusfrüchten, gerade reif gewordenen Passionsfrüchten und frischen Birnen. Dazu gibt es Kalk und Kreide, etwas Grafit, Mandeln, Zitronengras und Orangenblüten. Schon im Duft ist das ein Champagner voller Energie in Kombination mit der Reife des Jahrgangs.
Was sich am Gaumen abspielt, ist ein Fest der Sinne. Der 2018er Brut Nature Les Chênes wirkt einerseits glasklar, zitrisch und kalkig, andererseits tief, voll und komplex. Er ist ein Kraftwerk, das immer neue Energie und eine elektrisierende und pulsierende Mineralität aus der Tiefe an die Oberfläche bewegt. Er ist ein fordernder und noch blutjunger Wein, der sich über Jahre, ja Jahrzehnte hinweg weiter entwickeln und an Komplexität gewinnen wird. Leider – so könnte man einwenden – ist er heute schon so gut, dass man ihm kaum widerstehen möchte. Aktuell hat dieser Champagner nichts dagegen, wenn man ihn karaffiert.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Ceviche von Jakobsmuscheln mit Limette, Passionsfrucht und Haselnussöl
- Grüner Spargel, Sauerampfer und Schafsjoghurt mit Getreidevinaigrette
- Carpaccio von der Zedratzitrone mit Estragonöl und Büffelmilchjoghurt