Verkostungsnotiz von vom 22.09.2022, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Der 2020er La Condenada stammt aus dem 0,75 Hektar umfassenden Weinberg Paraje Camino del Ciego in Baños de Ebro. Der 530 Meter hoch gelegene Weinberg wurde in den 1920er Jahren angelegt und damals mit einem Gemischten Satz aus rund 80 % Tempranillo sowie Graciano, Garnacha und Palomino Fino bepflanzt. Der Boden besteht vor allem aus Sand und Sandstein. Genutzt wurden entrappte, aber nicht gerebelte Trauben, die spontan vergoren wurden. Danach reifte der Wein über ein Jahr hinweg in Tonneaux und wurde unfiltriert abgefüllt. Unter den Lagenweinen von Artuke wird er als Grand Cru geführt. Es gibt 1.502 Flaschen.
Granatrot mit leichtem Purpur
Der 2020er La Condenada braucht Zeit, um sich zu öffnen, und am besten jede Menge Luft. Dann offenbart er Noten von Veilchen, Zistrosen, Lavendel und Pfingstrosen in Verbindung mit Kirschen und Brombeeren, Pflaumen und etwas Cassis, Macchia, Pfeffer und Gestein. Das Holz ist sehr zurückhaltend und fein.
Am Gaumen ist dieser Rioja grandios strukturiert und texturiert. Alles fügt sich schon jetzt hervorragend zusammen: das ultrafeine, seidige und kreidige Tannin, die frische und lebendige, ungemein präzise und klare Säure und nicht zuletzt die polierte, blendend reine, pure Frucht, die kaum vom Holz verschleiert wird. Seidig gleitet dieser Wein über den Gaumen. Nobel wirkt er, aber nicht glatt, nicht überheblich, sondern berührend mit seinem sensiblen Charakter.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Geschmorte Rinderwade vom Txogitxu mit Steinpilzen
- Lamm-Karrée mit Auberginen in der Kräuterkruste, Pimientos und Harissa-Jus
- Tagliatelle mit Parmesan und Trüffeln