Verkostungsnotiz von vom 18.05.2022, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Für diesen Wein nutzte Boris Champy Pinot Noir aus der Parzelle Le Clou in Nantoux. Die Parzelle liegt auf 377 Metern Seehöhe. Der Boden der Parzelle ist geprägt von weißem Ton mit einem hohen Anteil Kalkmergel. Insgesamt ist dies ein sehr steiniger Weinberg, den Boris als seinen Châteauneuf bezeichnet. Die Weinberge wurden teils schon in den 1980ern mit einer Stockdichte von über 10.000 in Guyot-Erziehung angelegt. Boris Champy hat die Trauben nur zu einem kleinen Teil entrappt, zu 70 % sind es auch Ganztrauben. Er hat schonend extrahiert und den Wein über zwölf Monate im Fuder ausgebaut, einen Anteil von 30 % jedoch in neuem Holz.
Boris Champys 2020er Bourgogne Hautes-Côtes de Beaune Clou 377 ist von Beginn an ein intensiver Wein mit Noten von Pfingstrosen, Rosenblättern und Bergamotte, Pfeffer und Bresaola, Tabak, Stein, Zwetschgen und dunklen Kirschen. Dazu gibt es Noten von reifen Rappen, elegantem Holz, etwas Menthol und kühlem nassen Stein.
Am Gaumen entwickelt der Clou 377 Kraft und Lebendigkeit mit einem durchaus markanten Tannin und der Note von reifen Rappen, dazu von einer dunklen und knackigen Frucht, die von einer druckvollen, hellen Säure begleitet wird. Es finden sich leicht erdige Noten und etwas Sous bois. Der Pinot Noir wirkt köstlich, ist dabei in hohem Maße klar, transparent und vielschichtig in seiner Mischung aus knackiger Frucht, steiniger Würze und den noch jugendlichen Anteilen von Hefe und leicht laktischen Aspekten. Er macht jetzt schon viel Freude.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- B½uf bourguignon
- Mit Kaffeelikör gelackte Entenbrust an Feigen
- Lammkarree mit Thymiankruste an Artischockenküchlein