Verkostungsnotiz von vom 10.12.2021, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Domaine Lejeune in Pommard gegründet, wo sie kurze Zeit später ihren Sitz in den historischen Gebäuden der ehemaligen Bruderschaft Saint Sacrement fand. Mit François Jullien de Pommerol hat sich das Weingut einen sehr guten Ruf erworben. Heute setzt Aubert Lefas das i-Tüpfelchen. Er verbindet einen ganz klassischen Ausbau mit biologischer Bewirtschaftung, angepassten Lesezeitpunkten und einen Schwerpunkt auf Finesse und Lebendigkeit. Das ist gerade in Pommard ganz wesentlich und macht den entscheidenden Unterschied zu den oft eher archaisch oder rustikal wirkenden Weinen der Appellation. Bei Aubert Lefas ist davon nichts zu spüren. Seine Weine gehören zu den feinsten der Appellation.
Strohgelb mit leicht grünen Reflexen
Der Chardonnay zeigt sich von Beginn an frisch und lebendig. Die Nase weist keine Reduktion auf, eher sind es frische und auch mürbe bzw. reife Äpfel, Abate-Birnen mit gelben und grünen zitrischen Noten, die begleitet werden von einem feinen Holz, das Vanille mitbringt und frische Haselnüsse. Dazu finden sich Trockenkräuter und ein Hauch von Heu.
Am Gaumen baut der Les Mosnières auf einem mineralischen Fundament mit einem leichten Aufblitzen von Feuerstein eine agile und druckvolle Säurestruktur auf, die den Wein ins beeindruckend lange Finale trägt. Sie kleidet den Gaumen aus, und das zusammen mit einer angenehm dezenten Cremigkeit. Auch hier bewegt sich die Frucht zwischen Kernobst und zitrischen Noten, elegantem Holz und Nüssen. Für seine Preisklasse und Jugend ist der Wein bemerkenswert lang und strukturiert, voll und gleichzeitig trinkfreudig.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Gebackene Avocados mit Matcha und leicht gerösteten Nüssen
- Auf der Haut gebratene Forelle mit Vanille-Beurre-Bordier und gebratenen Okraschoten
- Maispoularde mit Orange, Ras-el-Hanout und Mandeln