Verkostungsnotiz von vom 06.12.2021, Copyright André Dominé und Vinaturel:
Kurzvita André Dominé:
Den gebürtigen Hamburger verschlug es Anfang der 1980er Jahre auf der Suche nach der Sonne ins Roussillon, wo er in einem Weindorf eine Ruine und zwei Weinterrassen erwarb. Begeistert von der Region und mit frischem professionellem Interesse am Wein veröffentlichte er 1987 sein erstes Weinbuch Trunken vom Roussillon, was ihm die Tür zum Weinjournalismus aufstieß. 1994 erschien in der Culinaria-Reihe sein Band Naturkost, der Bioprodukte und -weine auf wertige Weise vorstellte. Sein größter Bucherfolg wurde Wein, die umfangreiche und international vertriebene Weinenzyklopädie. Immer neugierig mehr zu erfahren, sind seine Spezialität Weinreportagen, die in Weinwelt, Meiningers Sommelier, Weinwirtschaft, Vinum, Weinwisser und Welt am Sonntag erscheinen.
Clos de Beauvenir vereint historische Parzellen unterhalb des Schlosses, die nach Süd-Südwest ausgerichtet sind. Der lehmige Sandboden ist mit Rollkieseln übersät und begünstigt Finesse und Aromen. Die Nähe der Quelle des Gutes und die umgebenden hundertjährigen Bäume bewirken kühle Nächte und dadurch Frische im Wein. Handlese und Traubenselektion folgt die Ganztraubenpressung. Der Grenache Blanc (65%) wird in Halbstückfässern vergoren, die Roussanne (35%) in Barriques, zu einem Drittel in neuen Fässern. Der Ausbau auf den Feinhefen findet zu 85% in Halbstückfässern (demi-muids) und zu 15% in neuen Barriques statt und erstreckt sich über sieben Monate.
Sehr helles, leicht grünliches brillantes Gold
Der Duft von Birnen und Anis bestimmt das Bukett, doch immer wieder stechen andere Aromen darin hervor wie Holunderblüten, reife Zitronen, frische Mandeln, Gewürzbrot, Bienenwachs, Süßholz, Vanille und ein Hauch von frischer Eiche, dabei bleibt der Eindruck immer harmonisch und elegant.
Frische und Rundheit füllen gleichzeitig den Mund, dann setzt die sehr elegante, komplexe Würze ein, auch hier Anis, Zitronenzesten, reizvolle Pfirsichfrucht, Lakritz und grüner Tee. Immer stärker treten Konzentration und Spannung in den Vordergrund mit ausgeprägter Mineralik, die unweigerlich an Rollkiesel denken lässt. Viel Finesse im sehr lang anhaltenden Finale. Ausgezeichnetes Alterungspotenzial.
Speiseempfehlungen von André Dominé:
- Carpaccio vom Hummer mit Zitronenthymian (Meeresfrüchte)
- Poularde de Bresse à la Crême (Geflügel)
- Selleriesalat mit Trüffeln und Walnüssen (Vegetarisch)