Verkostungsnotiz von vom 01.03.2022, Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel:
Kurzvita Sebastian Bordthäuser:
Sebastian Bordthäuser ist Quereinsteiger. Der studierte Gitarrist und Germanist machte seine Leidenschaft zur Passion und ist stets bestrebt, eine gemeinverständliche Sprache für den Wein zu finden. Die Grundlagen der Sensorik sind das Fundament für seine Liebe zum Wein. Nach seinen Job als Chefsommelier im Steinheuers Restaurant Zur Alten Post (Michelin **, 19 GM) schreibt der „Falstaff Sommelier des Jahres 2012“ für Effilee, BEEF, die Welt Am Sonntag und weitere Genussmagazine und ist immer auf der Suche nach kulturgeschichtlichen Hintergründen und Abgründen. Zahlreiche Moderationsjobs schärfen sein Profil als Weinunterhalter.
Clos Troteligotte von Emmanuel Rybinski ist eine 19 Hektar große, geschlossene Domäne, die auf den hochgelegenen Terroirs der Appellation Cahors liegt. Die eigenen Rebanlagen befinden sich inmitten eines Waldes zwischen dem Lot-Tal und den Causses, dem Kalkstein-Plateau von Quercy Blanc. Rybinski ist der festen Überzeugung, dass die Qualität der Weine unmittelbar mit der Arbeit in den Weinbergen sowie in der Güte der Böden verwurzelt ist. Um das größtmögliche Gleichgewicht zwischen Reben und Böden zu fördern, bewirtschaftet Rybinski seine Weingärten nach den Grundlagen der Biodynamie.
Seit dem Jahr 1987 praktiziert Clos Troteligotte eine bäuerliche Landwirtschaft, die den Weinbau als Teil einer gesunden Kreislaufwirtschaft betrachtet. Die Erfahrungen und Beobachtungen des natürlichen Zusammenspiels von Reben, Terroir und Klima mündeten 2014 in biologischer und 2017 in biodynamischer Zertifizierung nach Demeter Richtlinien. Die Rotweine stehen auf dem eisenhaltigen Ton-Kalk-Terroir des Plateaus von Cahors, während die Weißen außerhalb des Clos auf externen 12 Hektar auf den Quercy blanc Kalk-Terroirs wachsen. Die Weine der Domaine werden unter der AOC Cahors sowie als Vin de France vermarktet.
Der K-Nom ist eine Cuvée aus 85% Malbec und 15% Merlot. Die Trauben sind eine Selektion von Kleinst-Parzellen mit einem Ertrag von nur 50 Hektolitern von wohlgemerkt 2,5 Hektar. Spontan vergoren wird der Most nach kurzer Mazerations-Zeit traditionell im großen Beton ausgebaut.
Rubinrot mit violetten Reflexen und schwarzem Kern.
Dunkelfruchtig zeigt sich der 2020 K-Nom von Clos Troteligotte in der Nase und erinnert an Brombeeren, Maulbeeren, Heidelbeeren und Zwetschgenmus. Über den Fruchtnoten schweben florale Noten nach Stockrosen und Malven während die Herznote durch milde Gewürze und ein Blatt hellen Tabaks skizziert wird.
Die Musik spielt hier eindeutig am Gaumen: frischfruchtig baut er schnell rasantes Tempo im Antrunk auf. Die dunklen Fruchtkaskaden werden befeuert von der lebendig-animierenden Säure und der speziellen Haptik eines nur gering geschwefelten Weines. Die Gerbstoff haben die beliebte chewyness, so dass man meint, man könne den Wein kauen. Der perfekte Schluck für den Feierabend von Montag bis Freitag.
Speiseempfehlungen von Sebastian Bordthäuser:
- Bruschetta mit Tomate
- Bruschetta mit Scamorza und Feigen
- Bruschetta mit Rebhuhn-Terrine und Rosinen