Verkostungsnotiz von vom 20.09.2021, Copyright Christoph Raffelt und Vinaturel:
Kurzvita Christoph Raffelt:
Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.
Der Sauvignon Blanc Ried Grassnitzberg stammt aus der geschlossenen Kessellage Grassnitzberg mit sandig-lehmigen Muschelverwitterungskalkböden, speziell aus der mehr als 60 Jahre alten Parzelle Riff im Ried Grassnitzberg. Der Wein wurde spontan auf 1,2 Gramm Restzucker heruntergegoren und über 24 Monate hinweg im neutralen Holzfass auf der Feinhefe ausgebaut und unfiltriert gefüllt.
mittleres Strohgelb mit leicht grünen Reflexen
Der Grassnitzberg ist ein Sauvignon Blanc von großer Eigenständigkeit und Finesse. Aktuell zeigt er sich noch leicht reduktiv mit Rauch und Knallpulver, aber dezent und schon angenehm verwoben mit Noten von Kräutern und Heu, Zitronengras und Zitruszesten, ein wenig Ananas und Stachelbeere, grünem Tee und Brennnesselblättern. Der Wein wirkt schon in der Nase druckvoll und frisch, kühl und steinig, fast pfeffrig und salzig.
Am Gaumen zeigt sich der Sauvignon Blanc rassig frisch mit elektrisierender Mineralität und viel Salzzitrone. Dazu kommen Kräuter und Kapern, Cassis und Holunderblüten, ein saftiger Pfirsich und ein knackiger Apfel, Grapefruits und Kalk. Dabei wirkt das einerseits kraftvoll, andererseits ist es spielerisch leicht, weil es nach oben strebt und luftig wirkt. Das ist ein Wein, der jetzt mit großem Genuss zu trinken ist, auch wenn man das eigentlich noch nicht tun sollte, da er seine typischen Aromen und die volle Spannung und Komplexität erst in rund fünf Jahren erreicht. Das Potential verweist deutlich in die ausgehenden 2030er.
Speiseempfehlungen von Christoph Raffelt:
- Wolfsbarsch auf Artischockengemüse und Mandelcrème
- Gegrillte Sardinen mit Piment d’Espelette-Crème fraiche
- Kartoffelstrudel mit Kürbisragout